Aufführungen / Oper
Wiener Staatsoper
Wien, Opernring 2
- Heute: Carmen
- Premiere: Don Carlo
- Premiere: Fin de partie
- Premiere: The Winter’s Tale
- La traviata
- Open Class
- Roméo et Juliette
- Ensemblematinee
- Schwanensee
- Studiokonzert
- Salome
- Le Nozze di Figaro
- Das verfluchte Geisterschiff
- Solistenkonzert Sonya Yoncheva
- Don Giovanni
- Alles und Nichts
- Macbeth
- Così fan tutte
- Billy Budd
- La Bohème
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- Solistenkonzert Pretty Yende
- Don Pasquale
- Tanzpodium: Neue Musik für den Tanz
- Manon
- Il ritorno d'Ulisse in patria
- Kammermusik
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- eines der international bedeutendsten Opernhäuser
Aufführungen / Theater
Burgtheater Wien
Wien, Universitätsring 2
- Heute: Hamlet
- Premiere: Holzfällen
- Premiere: Schachnovelle
- Uraufführung: Toto oder Vielen Dank für das Leben
- Die Zauberflöte
- Heldenplatz
- Die Nebenwirkungen
- Dämonen
- Kasimir und Karoline
- Ein Sommernachtstraum
- Der Zauberberg
- Geschlossene Gesellschaft
- Voll in der Rolle
- Stimmgewaltig
- Dantons Tod
- Jedermann Reloaded
- Den Göttern in die Seele blicken
- Johann Holtrop
- Der Menschenfeind
- Zentralfriedhof
- Das Burgtheater ist als österreichisches Nationaltheater die wichtigste Schauspielbühne des Landes und das größte Sprechtheater Europas.
Aufführungen / Performance
Claudia Bosse mit der Public Performance School und Katharina Ernst
Di 10.9.2024, 18:30 Uhr
Aufführungen
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Aufführungen
| Schauspiel
Der Menschenfeind
Burgtheater
Alceste verachtet die ihn umgebende Gesellschaft für ihre Heuchelei und Oberflächlichkeit. Sein Ideal ist die unbedingte Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit. Fanatisch versucht er, sein Umfeld zu bekehren. Alcestes Weigerung, sich den gesellschaftlichen Spielregeln anzupassen und sich diplomatisch zu verhalten, führt zu bitteren Erfahrungen. Da er den Dichter Oronte nicht lobt, sondern radikal kritisiert, macht er sich diesen zum Feind. Den von Oronte angestrengten Prozess verliert Alceste, da er sich weigert, die Richter zu bestechen. Die gut gemeinten Ratschläge seines treuen Freundes Philinte schlägt er in den Wind. Die schwerste Niederlage erfährt Alceste aber in der Liebe: Die von ihm umworbene, lebenslustige Witwe Célimène lehnt es trotz ihrer Zuneigung zu Alceste ab, zusammen mit ihm die Einsamkeit auf dem Land zu suchen und das Alleinsein mit einem mürrischen Menschenverächter gegen das reizvolle Spiel wechselnder Flirts einzutauschen. Ob Alceste die von ihm ständig angekündigte Weltflucht am Ende allein antreten wird, bleibt offen. In DER MENSCHENFEIND kratzt der Dramatiker und Regisseur Jean-Baptiste Poquelin, genannt Molière (1622–1673), genussvoll am Lack der Oberfläche, schaut hinter die glanzvolle Party-Fassade einer Gesellschaft, die so tut, als ob es Kategorien wie Moral oder Wahrheit als Konsens des Zusammenlebens gäbe, während diese sich bereits aufgelöst haben. Eingeschrieben ist allen Figuren ein Gefühl der Verlorenheit und Einsamkeit, ein Gefühl, das geradezu existenzbestimmend ist und sie unfrei erscheinen lässt, bei aller Raffinesse ihrer Sprache und ihrer Selbstinszenierung. Regie: Martin Kušej Bühnenbild: Martin Zehetgruber Bühnenbild-Mitarbeit: Stephanie Wagner Kostüme: Heide Kastler Musik: Bert Wrede Licht: Reinhard Traub Dramaturgie: Anika Steinhoff 2 Stunden - keine Pause
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Toto oder Vielen Dank für das Leben
Burgtheater
Uraufführung: 24.10.2024 Ein bizarrer Roadtrip und eine bitterböse Coming-Of-Age- Geschichte: 1966 wird in einem ostdeutschen Kreissaal ein Baby ohne erkennbares Geschlecht geboren. Die Mutter entscheidet kurzerhand, es handle sich um einen Jungen, tauft ihn Toto und verstirbt. In einem Kinderheim erfährt Toto, was es für ihn bedeutet, zu sein: Die Umgebung begegnet ihm mit Ausgrenzung, Ablehnung und Gewalt. Nach der Wende landet Toto in einem Rotlichtviertel, verliebt sich wieder und wieder in seine Kinderheimliebe Kasimir, wird zur Frau – und stirbt am Ende der Reise, weil Menschen das tun. Danke für das Leben. Der Regisseur Ersan Mondtag – bekannt für seine opulenten Inszenierungen – stellt sich mit dieser Arbeit an der BURG vor. Regie und Bühne: Ersan Mondtag Kostüme: Teresa Vergho Komposition und Musikalische Leitung: Beni Brachtel Videodesign: Luis August Krawen Choreografie: Tabea Martin Dramaturgie: Sarah Lorenz Licht: Reinhard Traub
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Johann Holtrop
Burgtheater
Österreichische Erstaufführung In einer Fassung von Stefan Bachmann & Lea Goebel Johann Holtrop, ein machiavellistischer Macher, bestimmt als Vorstandsvorsitzender eines Medienkonzerns über 80.000 Mitarbeitende weltweit und eine Bilanzsumme von 15 Milliarden Euro. Holtrop lebt im Wahn der absoluten Gegenwart: Sein Ego und Charisma walzen alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt – bis seine steile Karriere ihr jähes Ende findet. Acht Schauspielerinnen und eine Live-Band erzählen in dieser rhythmisch treibenden Inszenierung vom Aufstieg und Fall eines Managers, von politischen Umbrüchen der Nullerjahre und nicht zuletzt von männlicher Führung und giergetriebenen Machtdynamiken. Regie: Stefan Bachmann Bühnenbild: Olaf Altmann Kostüme: Jana Findeklee, Joki Tewes Komposition und Musikalische Einrichtung: Sven Kaiser Choreographie und Körperarbeit: Sabina Perry Licht: Michael Gööck Dramaturgie: Lea Goebel Eine Koproduktion des Schauspiel Köln mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus Dauer und Pausen 2 Stunden 10 Minuten - keine Pause
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Jedermann Reloaded
Burgtheater
Getrieben von Gitarrenriffs und experimentellen Sounds der Band Die Elektrohand Gottes verwandelt Schauspieler Philipp Hochmair das 100 Jahre alte Mysterienspiel von Hugo von Hofmannsthal in ein apokalyptisches Sprech-Konzert. 1 Stunde 30 Minuten - keine Pause
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Dantons Tod
Burgtheater
Gewalt als Mittel der Politik hat wieder Konjunktur. „Wer mich verhindert, mich zu verteidigen, tötet mich so gut, als wenn er mich angriffe“, sagt Robespierre. „Wo die Notwehr aufhört, fängt der Mord an“, sagt darauf Danton. Wie soll es weitergehen mit der Französischen Revolution knapp vier Jahre nach dem Sturm auf die Bastille? Soll sie in eine Republik überführt werden, die den Menschen alle Freiheiten lässt, ihr Leben zu leben, glücklich zu werden oder zu verhungern? Oder muss die Revolution als Diktatur fortgeführt werden, bis soziale Gleichheit endgültig erreicht ist, auch wenn die Schreckensherrschaft bis dahin noch viele Tote fordert? In DANTONS TOD, das von der Anklage, Verhaftung und Hinrichtung des ehemaligen Revolutionsführers Danton und seiner Anhänger durch seinen ehemaligen Kampfgefährten Robespierre handelt, geht es um die Verheerungen, die Gewalt in Opfern wie Tätern, im Denken wie im Fühlen hinterlässt, wie sie Räume, Möglichkeiten und Alternativen, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit vernichtet. Und Schwesterlichkeit schon gar. Es ist ein perfides und grausames Spiel, das die beiden Kontrahenten mit sich und dem Gemeinwesen, der Zukunft, die unsere Vergangenheit und Gegenwart ist, spielen. Regie: Johan Simons Bühne: Nadja Sofie Eller Kostüme: Greta Goiris Musik: Mieko Suzuki Licht: Friedrich Rom Dramaturgie: Sebastian Huber 2 Stunden - keine Pause
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Holzfällen
Burgtheater
Premiere: 12.9.2024 von und mit Nicholas Ofczarek und Musicbanda Franui Thomas Bernhards Roman stellt einen Erzähler ins Zentrum, der aus der Distanz seines Ohrensessels eine „künstlerische Abendgesellschaft“ in der Wiener Gentzgasse beobachtet und diese mit bösartiger Genauigkeit seziert. Die versammelte Menge wartet auf die angekündigte Ankunft eines Burgschauspielers; zudem sind die meisten Personen dieser Gesellschaft miteinander verbunden, weil ihre durch Selbstmord aus dem Leben geschiedene Freundin Joana am Nachmittag desselben Tages in der Ortschaft Kilb zu Grabe getragen wurde. Thomas Bernhards berühmte Prosa wird rezitativisch zum Leben erweckt, während die Musiker:innen von Franui u. a. mit einer Spezialität zu hören sein werden, die sie bekannt gemacht hat: dem Zelebrieren von Trauermärschen und Trauermusik. Komposition & Musikalische Bearbeitung: Markus Kraler, Andreas Schett Textfassung: Andreas Schett Licht: Paul Grilj Eine Produktion von Musicbanda Franui
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Schachnovelle
Burgtheater
Premiere: 29.9.2024 Die SCHACHNOVELLE, geschrieben 1941 im brasilianischen Exil, ist eine schmerzliche Erinnerung an die österreichische Heimat, die Zweig verloren hatte. Eingebettet in die Geschichte des NS-Aufstiegs in Österreich Ende der 1930er Jahre, handelt die Novelle von Macht, Ohnmacht, Ruhm, Isolation, Fantasie, Besessenheit, Widerstand und den Schwächen und Stärken des menschlichen Geistes. Und natürlich von Schach, das Zweig als Königsdisziplin aller Spiele betrachtete. Nils Strunk und Lukas Schrenk widmen sich nach ihrer erfolgreichen Adaption der ZAUBERFLÖTE nun dieser außergewöhnlichen Novelle und bringen sie als musikalisches Schauspiel auf die Bühne. Regie und Textbearbeitung: Nils Strunk, Lukas Schrenk Musik: Nils Strunk Songtexte: Lukas Schrenk Bühne: Maximilian Lindner Kostüme: Anne Buffetrille Licht: Reinhard Traub Dramaturgie: Rita Czapka
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Geschlossene Gesellschaft
Burgtheater
Inès, Estelle und Garcin haben nur Vermutungen darüber, warum sie miteinander ausgerechnet in dieser Hölle gelandet sind: ein Innenraum ohne Fenster und Spiegel. Turmhoch eingemauert, nur ab und an besucht von einem skurrilen Kellner. Ein Draußen? Gibt es hier nicht. Selbst die Augenlider sind erlahmt; der Ort droht mit durchgängigem Wachsein, ohne die erlösenden „schwarzen Blitze“ des Blinzelns. Warum sind gerade diese drei Menschen, die sich im Leben nie begegnet sind, hier zusammengepfercht worden? Welche Schuld hat sie hierhergeführt? Halten sie das Folterbesteck für die anderen bereits in den Händen, ohne es zu wissen? Jean-Paul Sartres Klassiker des Existenzialismus, uraufgeführt 1944 in Paris unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, ist nicht nur Schlüsselwerk zum Verständnis von Sartres Philosophie der Freiheit, die um die Frage kreist, wie uns die Blicke der Anderen gegen unseren Willen definieren. GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT ist auch ein Stück über die Ungewissheit, über das Eingeschlossen-Sein und die Isolation, über eine veränderte Wahrnehmung von Zeit, die sich in einer zur Ewigkeit gedehnten Gegenwart bleiern über die Menschen und Dinge legt. Insofern hat es wertvolles Wissen gespeichert, in dem wir uns im Rückblick auf die vergangenen Jahre überraschend wiederfinden. Inszenierung: Martin Kušej Bühne: Martin Zehetgruber Mitarbeit Bühne: Stephanie Wagner Kostüme: Werner Fritz Musik: Aki Traar Licht: Michael Hofer Dramaturgie: Alexander Kerlin Wir bedanken uns herzlich bei Erwin Wurm und dem Atelier Erwin Wurm für die Leihgabe der Gurkenskulptur, bei der es sich um ein Original aus der Werkstatt des Künstlers handelt. 2 Stunden - keine Pause
Aufführungen
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Der Zauberberg
Burgtheater
Nur auf drei Wochen ist der Besuch Hans Castorps bei seinem lungenkranken Vetter in einem Davoser Sanatorium zunächst veranschlagt. Sehr bald jedoch lernt er die Enthobenheit und die eigentümliche Zeitlosigkeit in der dünnen Luft zu schätzen: „Die Zeitformen verschwimmen, rinnen ineinander, und was sich als wahre Form des Seins enthüllt, ist eine ausdehnungslose Gegenwart, in der man dir ewig die Suppe bringt.“ Sieben Jahre später reißt ihn der Donnerschlag des Ersten Weltkriegs aus der „Verzauberung“ dieses luxuriösen Refugiums für ein unzeitgemäß gewordenes europäisches Bürgertum und seiner Suche nach Lebenssteigerung in einer „Atmosphäre von Tod und Amüsement“. Eben hatte er noch mit zwei Armeniern, zwei Finnen, einem usbekischen Juden und einem Kurden am „schlechten Russentisch“ gespeist, schon taumelt er in die Schützengräben Europas. Das Buch dieser sieben Vorkriegsjahre, das sich wie sein Protagonist von den Zeitläuften im „Flachland“ scheinbar weit entfernt hält, ist nicht zuletzt die Beschreibung der „großen Gereiztheit“, die diesem europäischen und globalen Flächenbrand vorangeht. In konzentrierter Besetzung bringt Bastian Kraft nach Klaus Manns MEPHISTO nun ein Hauptwerk des Vaters Thomas auf die Bühne des Burgtheaters. Regie: Bastian Kraft Bühne: Peter Baur Kostüme: Jelena Miletic Musik: Björn SC Deigner Video: Sophie Lux Licht: Michale Hofer Dramaturgie: Sebastian Huber 2 Stunden 10 Minuten - keine Pause
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Ein Sommernachtstraum
Burgtheater
Deutsch von Angela Schanelec, Jürgen Gosch und Wolfgang Wiens Die Nacht setzt ein mit der Todesdrohung eines Vaters gegen seine Tochter. Zwei Liebespaare treibt dies in den Athener Wald, wo sie von Elfen, deren Geschlechter sich nicht einordnen lassen, verzaubert werden, so dass jede*r eine*n andere*n liebt. Auch sind Handwerker im Wald unterwegs, um eine Tragödie zu proben, mit einem Löwen, vor dem man sich nicht fürchten darf. Und das Königspaar der Elfen streitet um einen indischen Knaben und lässt dabei die Flüsse über ihre Ufer treten ... Die 400-jährige Vergangenheit von Shakespeares EIN SOMMERNACHTSTRAUM hat uns einiges über unsere krisengeschüttelte Gegenwart mitzuteilen. Die Klimakatastrophen jener Zeit, die Verteidigung patriarchaler Herrschaftssysteme gegen genderfluide Identitäten und sogar Triggerwarnungen im Theater sind Bestandteil von Shakespeares meistgespielter Komödie. Doch handelt es sich auch um ein zeitloses Stück über das Spiel und die Kraft der Verwandlung. Im Athener Wald wird des einen Wunschtraum zum Alptraum des anderen. Shakespeare beschwört einen nächtlichen Seelenzustand, in dem sich die Menschen nicht mehr über den Weg trauen und beginnen, Gefühle und Gewissheiten zu hinterfragen. Sie durchleben alle Spielarten der Liebe und ringen dabei um ihre Sprache. Am Ende der ausschweifenden Fantasienacht erwachen die Liebespaare beschämt aus jener „Gegenwelt“ Athens. Doch nicht alle werden wieder zurückverwandelt. Der Zauber des Theaters besteht hoffnungsvoll weiter. Koproduktion mit der Ruhrtriennale Regie: Barbara Frey Bühne: Martin Zehetgruber Mitarbeit Bühne: Stephanie Wagner Kostüme: Esther Geremus Musik: Barbara Frey, Josh Sneesby Licht: Rainer Küng Dramaturgie: Andreas Karlaganis 2 Stunden 15 Minuten - keine Pause
Aufführungen
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Kasimir und Karoline
Burgtheater
„Und die Liebe höret nimmer auf“ lautet das Motto zu Horváths „Ballade“ vom Münchner Oktoberfest Anfang der dreißiger Jahre. Allerdings endet die Liebe zwischen Kasimir, der an diesem Tag seine Kündigung als Chauffeur erhalten hat, und Karoline, die von ihren höheren Ambitionen nicht lassen mag, bereits in der dritten von einhundertsiebzehn Szenen mit den Worten: „Habe mich gerne!“ Und so bewahrheitet sich der im ersten Moment einfach nur boshaft klingende Satz von der Liebe, die nicht aufhört, im Verlaufe des Stücks fortwährend. Dass die Liebe in diesem Stück vor allem als Vehikel sozialen Auf- und Abstiegs betrachtet und eingesetzt wird, macht sie in einem gewissen Sinne nur noch dauerhafter. Aber nicht beständiger, denn jede neue Mitfahrgelegenheit in ein (noch) besseres Leben muss sofort genutzt werden und zum Zurückblicken bleibt keine Zeit: „Was tot ist, ist tot und es gibt keine Gespenster, besonders zwischen den Geschlechtern nicht.“ Karoline, die es vom geschassten Chauffeur für einen Moment bis zum Kommerzienrat bringt und schließlich beim Zuschneider aus der Kinderabteilung landet, versucht mit Kalkül, was mit Gefühl offensichtlich nicht zu erreichen ist: „Menschen ohne Gefühl haben es viel leichter im Leben.“ Die Kälte, die Horváths Figuren in diesem Stück von 1932 an den Tag legen, werden sie noch brauchen. Regie: Mateja Koležnik Bühne: Raimund Orfeo Voigt Bühnenbild-Mitarbeit: Thilo Ullrich Kostüme: Ana Savić-Gecan Licht: Michael Hofer Sounddesign: Christoph Mateka Komposition: Michael Gumpinger Choreografie: Magdalena Reiter Dramaturgie: Sebastian Huber Dauer: 1 Stunde 30 Minuten - keine Pause
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Dämonen
Burgtheater
in der Übersetzung „Böse Geister“ von Swetlana Geier Der Zar hat einen Krieg auf der Krim verloren und es wird deutlich, dass er seine absolutistische Herrschaft nicht mehr lange wird halten können. Er versucht es noch mit Zugeständnissen und Reformen, aber die Gesellschaft, die Dostojewskij in seinem Roman DIE DÄMONEN 1871 schildert, ist schon in weitgehender Auflösung begriffen. Solche Zeiten sind ein dankbarer Hintergrund für Komödien, denn es gibt wenig Komischeres, als Leuten dabei zuzusehen, wie sie Regeln zu befolgen suchen, denen der Sinn abhandengekommen ist. So versucht die reiche Witwe Warwara, ihren Sohn Nikolaj Stawrogin an die Tochter einer anderen reichen Dame zu verheiraten. Da Nikolaj auf einer Reise aber offensichtlich ein kurzes Verhältnis mit Warwaras Ziehtochter Dascha hatte, verfällt Warwara auf die Idee, Dascha aus dem Weg zu räumen, indem sie sie an den deutlich älteren, emotional und finanziell von ihr abhängigen Stepan Werchowenski verheiratet. Wie diese Hochzeit am festgesetzten Tag nicht zustande kommt, ist reiner Boulevard. Gleichzeitig sind DIE DÄMONEN eine Tragödie der Ideen. Angesichts der zerfallenden Ordnung stehen sich Sozialisten, Nihilisten, westlich gesonnene Liberale und religiöse Nationalisten feindselig gegenüber. In Dostojewskijs Roman sind die Schrecken des sowjetischen Kommunismus ebenso vorgezeichnet, wie der orthodox fundierte Nationalismus, der uns zurzeit in Atem hält. Und am Ende steht die Beichte der Hauptfigur Nikolaj, der das Experiment mit einem Leben absoluter individueller Freiheit bis in eine erschreckende Konsequenz getrieben hat. „Das zentrale Problem in allen Romanen Dostojewskijs ist nicht die Frage, ob Gott existiert, sondern ob man ohne Glauben leben kann. Diese Frage trägt den Zweifel nicht von außen in den Glauben, sondern lässt ihn aus seinem Innern erwachsen: Wenn ich nur glaube, weil ich es nicht ertrage nicht zu glauben, dann glaube ich offensichtlich nicht.“ (Hannah Arendt) Regie: Johan Simons Bühne: Nadja Sofie Eller Kostüme: Greta Goiris Licht: Friedrich Rom Musik: Mieko Suzuki Dramaturgie: Sebastian Huber 3 Stunden 45 Minuten - 1 Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Die Nebenwirkungen
Burgtheater
Das sogenannte „Tocqueville-Paradoxon“, das Alexis de Tocqueville 1835 in seinem Buch „Über die Demokratie in Amerika“ entwickelt hat, besagt, dass die Wut über und der Widerstand gegen Privilegien und Ungerechtigkeit zunimmt, je mehr die Ungerechtigkeiten selbst abnehmen. Wenn überall nichts als Ungerechtigkeit herrscht, so der Erfinder der modernen Politikwissenschaft, dann fällt die einzelne Ungleichheit nicht weiter ins Auge, während in einer Situation weitestgehender Gleichheit noch die geringste Abweichung unerträglich ist. Im Elternbeirat der progressiven Privatschule, an der Jonathan Spectors Stück spielt, wird tagaus tagein hart daran gearbeitet, noch die letzten Unterschiede sichtbar und verschwinden zu machen. Jede*r soll sich willkommen, gehört und gesehen fühlen an dieser Schule fürs bessere Leben. Als das Gremium beim Ausbruch einer Mumps-Epidemie mit einer Verordnung der Schulbehörde konfrontiert wird, die besagt, dass fortan nur noch geimpfte Schüler*innen am Unterricht teilnehmen dürfen, gerät die gut eingespielte Konsens-Demokratie allerdings in Turbulenzen. Jonathan Spectors Tragikomödie, die bereits 2018 entstanden ist, treibt alle Unversöhnlichkeiten der letzten Jahre noch einmal auf die Spitze und macht die dahinter drängenden Fragen sichtbar: Was verstehen wir unter Demokratie? Wie wollen wir Entscheidungen treffen? Welche Möglichkeiten der Mitwirkung und Teilhabe soll es dabei geben? Haben die Interessen der Gemeinschaft ihre Grenzen an der individuellen Freiheit? Oder doch eher umgekehrt? Regie: Jan Philipp Gloger Bühne: Marie Roth Kostüme: Justina Klimczyk Musik: Kostia Rapoport Licht: Marcus Loran Dramaturgie: Sebastian Huber 2 Stunden - keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Heldenplatz
Burgtheater
Als Thomas Bernhards letztes Theaterstück 1988 anlässlich des „Bedenkjahres“ fünfzig Jahre nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitlerdeutschland uraufgeführt wurde, entfachten Teile der Politik, der Kirchen und vor allem der Medien einen der größten Theaterskandale, die das Land je erlebt hat. 35 Jahre später ist alles anders: Österreich hat sein Verhältnis zur eigenen Geschichte vollständig geklärt, bzw. die wenigen verbliebenen Reste zur vollständigen Klärung an Kommissionen und Jurys verwiesen. Es gibt auch keine Nationalsozialisten mehr, sondern die FPÖ „knackt“ nach übereinstimmenden Berichten und Formulierungen verschiedener Medien in Umfragen „die 30-Prozent-Marke“. Daher wird bei der hier anzukündigenden Premiere niemand mehr „Stürmt den ‚Heldenplatz‘“ titeln, auch wenn und weil die verantwortlichen Journalist*innen von damals zum Teil noch immer publizieren. Es ist also alles anders heute und daher endlich Gelegenheit, in aller Ruhe die literarischen und musikalischen Qualitäten von Thomas Bernhards großem Stück über die Familie des aus der Emigration zurückgekehrten jüdischen Mathematikprofessors Josef Schuster, der mit seiner Frau, die die Massen von 1938 auch heute noch auf dem Heldenplatz grölen hört, in der alten keine neue Heimat fand und sich daher aus dem Fenster stürzte, gebührend zur Geltung zu bringen. Und wer wäre dafür besser geeignet als der Regisseur Frank Castorf, der am Burgtheater zuletzt neue Texte von Peter Handke und Elfriede Jelinek auf die Bühne brachte und nun dem Nicht-Nobelpreisträger Thomas Bernhard die Ehre gibt. Regie: Frank Castorf Bühne: Aleksandar Denić Kostüme: Adriana Braga Peretzki Musik: William Minke Videodesign: Andreas Deinert Lichtdesign: Lothar Baumgarte Dramaturgie: Sebastian Huber 4 Stunden 30 Minuten - 1 Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Die Zauberflöte
Burgtheater
1791, in seinem Todesjahr, vollendete der hochverschuldete Mozart gemeinsam mit seinem Freund Schikaneder die Geschichte um zwei Liebende, die mitten im Kampf dunkler Mächte zueinanderfinden und so die Utopie eines Reiches der Vernunft und Humanität aufscheinen lassen, in dem auch bunte Vögel ihren Platz haben. In einem Wiener Vorstadt-Theater kam Die Zauberflöte, die heute an fast allen großen Opernhäusern der Welt auf dem Spielplan steht, zur Uraufführung. 232 Jahre später bringt eine fahrende Schauspieltruppe ihre ganz eigene Version der Oper auf die Bühne. Das »Kratky-Baschik-Zaubertheater« ist pleite und braucht dringend die perfekte Unterhaltungsshow. Dazu ist der Truppe jedes Mittel recht: Die heilige Komposition wird neu arrangiert, Mozarts Motive verwandeln sich in Songs unterschiedlichster Stilrichtungen und das umgedichtete Libretto teilen sich nur 6 Spieler*innen, von denen jede*r gleich mehrere Rollen übernehmen muss. In einer versunkenen Welt des Vaudevilles, des Varietés und des düsteren Prater-Straßentheaters entsteht die vielleicht gewagteste Neuinterpretation der vielleicht berühmtesten Oper der Welt. Der Schauspieler und Musiker Nils Strunk kreiert mit Autor Lukas Schrenk, einer dreiköpfigen Band und dem Ensemble eine lustvolle, musikalische Reflexion über den Zauber der Bühne und die Kraft des Miteinanders. Mozart und Schikaneder hätten sich im Grabe mitgedreht. Regie & Musik: Nils Strunk Bühne: Anneliese Neudecker Kostüme: Anne Buffetrille Fassung: Lukas Schrenk, Nils Strunk Sounddesign: Alexander Nefzger Licht: Norbert Gottwald Ton: Moritz Schauer Dramaturgie: Anika Steinhoff Dauer: 2 Stunden - keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Hamlet
Burgtheater
Prinz Hamlet weiß nicht, wie ihm geschieht. Vor nur zwei Monaten ist sein Vater gestorben und schon hat sich seine Mutter mit seinem Onkel Claudius vermählt, der nun der neue König von Dänemark ist. Als ihm dann noch der Geist seines toten Vaters erscheint, ihm mitteilt, er sei von seinem Bruder Claudius heimtückisch vergiftet worden und ihn auffordert den Mord zu rächen, gerät der Prinz in Verzweiflung. Unfähig zu handeln, verfängt er sich in einem Geflecht aus Wahnsinn und Widersprüchen, Rollenspiel, Verrat und Intrigen. In ihrer Inszenierung von Shakespeares weltberühmter Tragödie lässt Karin Henkel die Geister der Vergangenheit immer wieder auferstehen. Ein unaufhörliches Spiel aus Schein und Sein. Oder Nichtsein. Regie: Karin Henkel Bühne: Katrin Brack Kostüme: Teresa Vergho Musik: Thomas Kürstner, Sebastian Vogel Chorleitung: Alexander Weise Licht: Michael Hofer Dramaturgie: Thomas Jonigk, Christina Schlögl 2 Stunden 45 Minuten - 1 Pause
Aufführungen
| Ballett
The Winter’s Tale
Wiener Staatsoper
Premiere: 19.11.2024 Mit The Winter’s Tale nach William Shakespeares Tragikomödie Das Wintermärchen hat der britische Starchoreograph Christopher Wheeldon ein modernes Handlungsballett über zweite Chancen kreiert, das spannungsreich von fundamentalsten menschlichen Emotionen um Eifersucht, Rache, Liebe und Erlösung erzählt: »Eine Geschichte über Vergebung und Verwandlung, die letztlich unter Beweis stellt, wozu wir alle in der Lage sind: zu Grausamkeit und zu Erbarmen, zu Schattierungen aus Licht und Dunkelheit«, so Wheeldon. Musikalische Leitung: Christoph Koncz Musik: Joby Talbot Choreographie: Christopher Wheeldon Szenario: Christopher Wheeldon Bühne & Kostüme: Bob Crowley Licht: Natasha Katz Projection Design: Daniel Brodie Silk Effects Design: Basil Twist Einstudierung: Jason Fowler, Gregory Mislin, Jillian Vanstone, Edward Watson 2 Pausen
Aufführungen
| Oper
Manon
Wiener Staatsoper
Opéra comique in fünf Akten nach Abbé Prévost Manon, die sich vom Reichtum unwiderstehlich angezogen fühlt, ist auf dem Weg ins Kloster. Sie verliebt sich in den Chevalier Des Grieux – und er in sie. Doch ihre gemeinsame Zeit ist kurz, da Manon dem Werben des reichen Brétigny nachgibt. Auch dies dauert nicht lange, bald kehrt sie zu ihrem geliebten Des Grieux zurück. Dieser möchte seine finanzielle Lage im Glücksspiel aufbessern. Doch werden er und Manon verhaftet, sie soll nach Amerika verbannt werden. Die Strapazen im Gefängnis haben sie jedoch gebrochen: Sie stirbt auf dem Weg zum Hafen in den Armen Des Grieuxʼ. Musikalische Leitung: Emmanuel Villaume Inszenierung: Andrei Serban Bühne und Kostüme: Peter Pabs Eine Pause
Aufführungen
| Oper