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© Jens Gerber
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Gewandhausorchester

Das Gewandhausorchester ist das älteste bürgerliche Sinfonieorchester der Welt. Keimzelle des Orchesters war die 1743 von 16 Adligen und Bürgern gegründete Konzertgesellschaft »Das Große Concert«. Mit dem Umzug in die Gewerbehalle der Tuchmacher im Jahre 1781 erhielt das Ensemble seinen ersten hochwertigen Konzertsaal und den Namen »Gewandhausorchester«.

Berühmt ist das Orchester vor allem für seinen unverwechselbaren warmen und dunklen Klang, der es von vielen anderen großen Orchestern deutlich abhebt. Diese singuläre Klangfarbe und die breite Repertoire-Vielfalt kultiviert das Orchester bei nahezu 300 Auftritten jährlich in seinen drei Leipziger Spielstätten: Es ist das Konzertorchester des Gewandhauses, das Orchester der Oper Leipzig und das Ensemble, das wöchentlich in der Thomaskirche die Bach-Kantaten gemeinsam mit dem Thomanerchor gestaltet.

Kontakt

Gewandhausorchester
Gewandhaus zu Leipzig
Augustusplatz 8
D-04109 Leipzig

Telefon: +49(0)341 12 70--280
Fax: +49(0)341 12 70-200
E-Mail: ticket@gewandhaus.de

Bewertungschronik

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© K. Stoehr
Kammerkonzert

Gewandhaus-Quartett

Frank-Michael Erben, Violine
Yun-Jin Cho, Violine
Vincent Aucante, Viola
Isang Enders, Violoncello


Ludwig van Beethoven: Streichquartett A-Dur op. 18/5
Ludwig van Beethoven: Streichquartett e-Moll op. 59/2

Die Anfänge des Gewandhaus-Quartetts sind mit Beethovens Musik eng verknüpft. Als eines der ältesten Berufsquartette der Welt setzt es sich seit 1808 aus Konzertmeistern und Solisten des Gewandhausorchesters zusammen. Das Ensemble hat in seiner Geschichte bereits mehrere Beethoven-Zyklen auf Tonträger vorgelegt und dem Leipziger wie dem internationalen Publikum dargeboten. In dieser Spielzeit widmet das mit dem Beethoven-Preis der Stadt Bonn ausgezeichnete Quartett um Primarius und Konzertmeister Frank-Michael Erben den Streichquartetten Beethovens gleich mehrere Konzerte.

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© Julia Wesely
Konzert

Gewandhausorchester / Mikko Franck / Sol Gabetta

Benefizkonzert »Leipzig hilft Kindern«

Gewandhausorchester
Mikko Franck, Dirigent
Sol Gabetta, Violoncello


Edward Elgar: Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85
Antonín Dvořák: 9. Sinfonie e-Moll op. 95 ("Aus der Neuen Welt")

Erleben Sie am Vorabend des ersten Advents ein Benefizkonzert zugunsten von Jugendhilfe, Jugendarbeit und Jugendschutz in und um Leipzig. Der Erlös dieses Konzertabends kommt der Stiftung »Leipzig hilft Kindern« zugute und macht so jedes verkaufte Ticket zu einem Zeichen der Unterstützung für junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen.

Bereits 1782 spielte das Gewandhausorchester sein erstes Konzert »Zum Wohle der Armen« und engagiert sich seither regelmäßig für soziale Anliegen. Seit 2009 steht das Benefizkonzert ganz im Zeichen der Stiftung »Leipzig hilft Kindern«, die vom Gewandhaus zu Leipzig der Leipziger Volkszeitung, Porsche Leipzig, der Sparkasse Leipzig und der VNG AG gegründet wurde, um regionale Vereine und Initiativen zu fördern. Über 1,8 Millionen Euro konnten seitdem in konkrete Hilfe für junge Menschen in unserer Region investiert werden.

Helfen Sie mit! Dieses Konzert bietet Ihnen die Möglichkeit, Gutes zu tun und Kinder und Jugendliche in und um Leipzig nachhaltig zu unterstützen. Sie erleben zudem ein unvergessliches Konzert am Vorabend des ersten Advents: Antonín Dvořáks 9. Sinfonie »Aus der Neuen Welt«, gespielt vom Gewandhausorchester unter der Leitung des finnischen Dirigenten Mikko Franck. Sol Gabetta übernimmt den Solopart in Edward Elgars Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll.

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Keine Ermäßigung im Rahmen der Gewandhausorchester-Card

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© www.peteradamik.de
Kammerkonzert

Leonkoro Quartett

Jonathan Schwarz, Violine
Emiri Kakiuchi, Violine (a. G.)
Mayu Konoe, Viola
Lukas Schwarz, Violoncello


Henriëtte Bosmans: Streichquartett
Felix Mendelssohn Bartholdy: Streichquartett a-Moll op. 13 MWV R 22
Maurice Ravel: Streichquartett F-Dur

Im Anschluss an das Konzert Gespräch mit Künstlerinnen und Künstlern des Abends und Paula Rösner im Leo-Schwarz-Foyer.

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© Marco Borggreve
Konzert

Gewandhausorchester / Alan Gilbert

Gewandhausorchester
Alan Gilbert, Dirigent
Lucas & Arthur Jussen, Klaviere


Lili Boulanger: D'un matin de printemps
Francis Poulenc: Konzert für zwei Klaviere und Orchester d-Moll FP 61
Gustav Mahler: 1. Sinfonie D-Dur

FRÜHLINGSSORGEN
Lili Boulanger: hochbegabt, früh gefördert und 19-jährig als erste Frau mit der höchsten musikalischen Auszeichnung ihrer Zeit, dem Rompreis, geehrt; eine Komponistin, die den Durchbruch geschafft und die Männerdomäne erobert hat. Zugleich eine zerbrechliche junge Frau, die zeitlebens gesundheitliche Einschränkungen hinnehmen musste, keine Schule und nur sporadisch das Konservatorium besuchen konnte, auf die Fürsorge ihrer ähnlich begabten Schwester angewiesen war und nur 24 Jahre alt wurde. Diese schwer erträgliche Dissonanz hallt wider aus einem Werkpaar, das sich Boulanger 1917/18 abrang – wissend, dass die chronische Krankheit ihr nicht mehr viel Zeit lassen würde. Dem schwermütigen, von existenziellen Schlägen erschütterten Abend (D’un soir triste) stellt sie einen farbenfrohen, heiter verspielten und impressionistisch funkelnden Frühlingsmorgen (D’un matin de printemps) zur Seite.

LANGFINGER WILLKOMMEN
Lautes Gepolter zu Beginn, als sei das Rumpelkammerregal umgestürzt. Aus dem Durcheinander fingert Poulenc Melodien von mozärtlicher Eleganz hervor, bläst den Staub von klassizistisch-grazilem Figurenwerk und kippt es in die Kiste mit exotisch schillernden, balinesischen Gamelan-Souvenirs von der Pariser Kolonialausstellung des Vorjahres 1931. Um daraus ein griffiges Klavierkonzert zu formen, brauchte es die imposanten Pranken Poulencs und seines Freundes Jacques Février, die sich beim Spiel im Salon der Princesse de Polignac Auftrag und Auftritt mit verflixt wenig Zeit zum Komponieren und Probieren eingehandelt hatten. Das charmante Kurzkonzert punktlandete beim Festival zeitgenössischer Musik in Venedig 1932 eine erfreulich folgenreiche Premiere.

DAS UNIVERSUM EXPANDIERT
Naturlaut und Volksmusik, Lied und Militärmarsch, Tradition und Vision, Groteske und Schönheit, Klanggewalt und Nuance, Masse und Einsamkeit: Mahlers Musik müsste zerbersten ob der Diskrepanz des musikalischen Materials. Doch die Spannung extremer Gegensätze macht gerade den Reiz der überwältigenden sinnlichen Erfahrung aus, die uns der 2. Kapellmeister an Leipzigs Theater beschert. Mit verblüffender Zielsicherheit, Durchschlagskraft, Stringenz und Perfektion präsentiert Mahler gleich im ersten sinfonischen Wurf, was seine Sinfonik auszeichnen wird, und gestaltet seine Musik mit radikaler Offenheit für Eindrücke der Welt – seien sie lautlicher, literarischer oder visueller Natur.

Konzerteinführung mit Niklas Schächner um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
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© Konrad Stöhr
Kammerkonzert

Gewandhaus Brass Quintett

Lukas Beno, Trompete
Jonathan Müller, Trompete
Jan Wessely, Horn
Tobias Hasselt, Posaune
Niklas Horn, Tuba (a. G.)


Johann Christoph Pezel: Intraden aus "Fünff-stimmigte blasende Music"
Victor Ewald: 3. Quintett für Blechbläser Des-Dur op. 7
Johann Sebastian Bach: Präludium F-Dur BWV 880/1 (Arrangement für Blechbläserquintett von János Mazura)
Michael Gandolfi: Brass Quintet
(Uraufführung, Auftragswerk des Gewandhaus Brass Quintetts und des Gewandhauses zu Leipzig)
Johann Sebastian Bach: Choralbearbeitung "Nun komm, der Heiden Heiland" BWV 659 (Bearbeitung für Blechbläserquintett von Pietro Pilo)
Frigyes Hidas: 5 x 5 für Blechbläserquintett
Traditionals: Aus »Christmas Crackers«: »Jingle Bells – Deck the Halls« und »A Carol Fantasy« (Bearbeitung für Blechbläserquintett von John Iveson)
Traditional: We Wish You a Merry Jazzed Up Christmas (Bearbeitung für Blechbläserquintett von Gareth Brown)

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© K. Stoehr
Kammerkonzert

Gewandhaus-Quartett

Frank-Michael Erben, Violine
Yun-Jin Cho, Violine
Vincent Aucante, Viola
Isang Enders, Violoncello
Ludwig Quandt, Violoncello


Joseph Haydn: Streichquartett C-Dur Hob. III:32
Franz Schubert: Quintett für zwei Violinen, Viola und zwei Violoncelli C-Dur D 956

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© Todd Rosenberg
Konzert

Gewandhausorchester / Manfred Honeck

Gewandhausorchester
Manfred Honeck, Dirigent
Francesco Piemontesi, Klavier


Joseph Haydn: Sinfonie D-Dur Hob. I:93
Erwin Schulhoff : Fünf Stücke für Streichquartett (Bearbeitung für Orchester von Manfred Honeck und Tomáš Ille)
Johannes Brahms: 1. Konzert für Klavier und Orchester d-Moll op. 15

DIE SINFONIE MIT DEM FAGOTTFORTISSIMO
Im Jahr 1791 kam Joseph Haydn in die unendlich grosse stadt london, welche wegen ihren verschiedenen schönheiten und wunder dingen ganz in Erstaunung versezt – und versetzte seinerseits mit sinfonischen Wunderdingen die Engländer in Erstaunen. Als Haydn seine dritte Londoner Sinfonie (Nr. 93) komponierte, kannte er den Geschmack des musikwütigen Publikums bereits bestens und wusste, welche Effekte beliebt waren, was englischen Ohren schmeichelte und welche Leistungen des Orchesters er erwarten konnte. Die Sinfonie führt keinen Beinamen – zum Glück: Die Assoziation, die das frivole Fagottfortissimo im innigen Largo weckt, wäre wenig titeltauglich.

DAS QUARTETT MIT DEM ORCHESTERIMPETUS
Ich habe eine außerordentliche Leidenschaft für modische Tänze!, bekannte der in Prag geborene Erwin Schulhoff seinem Kollegen Alban Berg. Alle fünf Quartett-Stücke machen aus der Begeisterung für vitale Rhythmen keinen Hehl: Wilde Walzer-Wonne, Tango-Feuer und Tarantella-Tumult entfacht die kurzweilige Suite. Die Miniaturen entstanden in Schulhoffs Dresdner Jahren und erlebten 1924 ihre Premiere. O Heilige Kammermusik, wo bist Du hineingeraten!, möchte man mit frühen Rezensenten seufzen, wenn Schulhoffs Landsmann Tomáš Ille gemeinsam mit Manfred Honeck die schlafenden Orchesterhunde in den scheinbar harmlosen Streicherbagatellen weckt.

DAS KONZERT MIT DEM PAUKENWIRBEL
Zu den erfolgreichsten Misserfolgen der Musikgeschichte zählt die Leipzig-Premiere des 1. Klavierkonzerts von Johannes Brahms. Der kühne junge Pianist und Komponist, dem Robert Schumann mit hymnischen Huldigungen einen zweifelhaften Vorschusslorbeerendienst erwiesen hatte, erntete niederschmetternde Kritik: "Das gegenwärtige Gewandhausconcert war nun wieder ein solches, in dem eine neue Composition zu Grabe getragen wurde. Mit vollstem Bewußtsein hat Herr Brahms die Prinzipalstimme in seinem Concert so uninteressant wie möglich gemacht; da ist nichts von einer effectvollen Behandlung des Pianoforte, von Neuheit und Feinheit, von Brillanz und Flottheit… Das Zerren und Ziehen, Zusammenflicken und Auseinanderreißen von Phrasen und Floskeln muß man eine Dreiviertelstunde lang ertragen und dabei noch ein Dessert von den schreiendsten Dissonanzen und mißlautendsten Klängen verschlucken!" – Wirklich? Unsere Sternstunden-Köche garantieren ein genussreiches Menü für Klassik-Gourmets.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

Preise: 80/61/49/37/23/6 EUR
Flexpreise: 88/67/54/41/25/7 EUR
Ermäßigung für Berechtigte

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© Frans Jansen
Konzert

Gewandhausorchester / Mirga Gražinytė-Tyla

Beethoven 9. Sinfonie

Gewandhausorchester
Mirga Gražinytė-Tyla, Dirigentin
MDR-Rundfunkchor
GewandhausChor
GewandhausKinderchor
Sarah Traubel, Sopran
Xenia Puskarz Thomas, Mezzosopran
Patrick Grahl, Tenor
Michael Nagy, Bass


Ludwig van Beethoven: 9. Sinfonie d-Moll op. 125

ZUR ZYKLUSKRÖNUNG
Das Gewandhausorchester ist 82 Jahre älter als die Neunte. Am 6. März 1826 – keine zwei Jahre nach der Wiener Uraufführung, der Komponist war noch am Leben – trat die Neunte in seine Geschichte ein, »aus dem Manuskript« musiziert in einem Konzert »für alte und kranke Musiker und deren Witwen«.
Die Premiere der Neunten krönte die weltweit erste zyklische Aufführung aller Beethoven’schen Sinfonien: ein Meilenstein der Rezeptionsgeschichte. Kurz darauf wurde die Neunte »auf Verlangen« wiederholt, ein drittes Mal erklang sie im selben Jahr: ohne Schlusssatz. Noch Mendelssohn musste für vollständige Aufführungen kämpfen – und setzte sie durch. Er war als Pianist und Dirigent der wohl wichtigste Beethoven-Interpret seiner Zeit.

ZUM SPIELZEITENDE
Seit Mendelssohns Kapellmeister-Ära ist Beethovens Neunte aus dem Gewandhaus-Spielplan nicht mehr wegzudenken. Besiegelt wurde die feste Verankerung 1851 vom Legat eines Kaufmanns für jährliche Aufführungen. Ab 1862 beschloss die Neunte jede Spielzeit; Kapellmeister war nun der im Uraufführungsjahr 1824 geborene Carl Reinecke, der mit der Neunten 1884 außerdem das neu errichtete 2. Gewandhaus eröffnete. Die Neunte war inzwischen das Werk für repräsentative Zwecke und Großveranstaltungen. Damit ging zunehmend die Tendenz zur nationalistischen Vereinnahmung einher – des Werkes und des Komponisten. Während des 1. Weltkriegs war die Beethoven-Dichte schließlich so hoch, dass Gewandhauskapellmeister Arthur Nikisch es wagte, vor einer Überbeanspruchung Beethovens in nationalistischem Kontext zu warnen, und den Gewandhauschor unterstützte, als dessen Mitglieder sich 1915 angesichts der Kriegsschrecken und des Leides in der Bevölkerung weigerten, die Ode an die Freude anzustimmen.

ZUM JAHRESWECHSEL
Dann, der Weltkrieg war endlich vorüber, erklang Beethovens Neunte in Leipzig zum Jahreswechsel 1918/1919. Wieder war die Aufführung als »Friedens und Freiheitsfeier« politisch motiviert. Diesmal stand sie im Dienst der sozialistischen Arbeiterbewegung, die in der Neunten Ideen des proletarischen Klassenkampfes wiederfand. Auf dieses Ereignis beruft sich der später etablierte Brauch, Beethovens Neunte zum Jahreswechsel zu spielen – einige Orchester haben ihn aus Leipzig übernommen.

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Kammerkonzert

Sebastian Breuninger / Michael Schönheit

Sebastian Breuninger, Violine
Michael Schönheit, Hammerflügel


Franz Schubert: Sonate für Violine und Klavier g-Moll D 408
Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate für Violine und Klavier G-Dur KV 301 (KV 293a)
Franz Schubert: Sonate für Violine und Klavier D-Dur D 384
Carl Philipp Emanuel Bach: Sonate für Violine und Cembalo D-Dur Wq 71
Franz Schubert: Sonate für Violine und Klavier a-Moll D 385

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© K. Stoehr
Kammerkonzert

Gewandhaus-Quartett

Frank-Michael Erben, Violine
Yun-Jin Cho, Violine
Vincent Aucante, Viola
Isang Enders, Violoncello
Bernd Glemser, Klavier


Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquartett Es-Dur KV 428 (KV 421b)
César Franck: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello f-Moll FWV 7

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© J. Gerber
Konzert

Gewandhausorchester / Omer Meir Wellber

Gewandhausorchester
Omer Meir Wellber, Dirigent
GewandhausChor
Erwin Schrott, Bariton


Paul Ben-Haim: 1. Sinfonie
Ernest Bloch: Avodath Hakodesh (Gottesdienst) für Bariton, Chor und Orchester

Jetzt mal Tacheles! Das Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen beginnt für das Gewandhausorchester mit einem Großen Concert, das das Wirken von Paul Ben-Haim und Ernst Bloch ins Zentrum seines Programms rückt. Ben-Haim begann die Arbeit an seiner 1. Sinfonie mit gerade 18 Jahren, inspiriert von Gustav Mahler. Letztlich wurde sie zur biografischen Musik eines bewegten Lebens zwischen den Schützengräben des ersten und dem deutsch-jüdischen Exil im zweiten Weltkrieg. Ernst Blochs »Avodath Hakodesh« (Gottesdienst) für Bariton, Chor und Orchester beschließt diesen eindringlichen Abend im Zeichen des musikalischen Miteinanders und kulturellen Füreinanders, das von »Tacheles!« mit Leben gefüllt wird.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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© René Gaens
Kammerkonzert

Kammermusikaustausch mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden

Stuttgarter Kammerduo
Rosa Neßling-Fritsch, Violine
Sebastian Fritsch, Violoncello


Wolfgang Amadeus Mozart: Duo G-Dur KV 423
Reinhold Glière: Acht Duos op. 39 (Auswahl)
Gregor Hübner: Acht Bagatellen (Auswahl)
Johan Halvorsen: Passacaglia frei nach G. F. Händel
Maurice Ravel: Sonate für Violine und Violoncello

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© D. Sermokas / Sony Music
Konzert

Gewandhausorchester / Andrew Manze / Mao Fujita

Gewandhausorchester
Andrew Manze, Dirigent
Mao Fujita, Klavier


Sergej Prokofjew: 1. Sinfonie D-Dur op. 25 ("Symphonie classique")
Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 467
Grażyna Bacewicz: Konzert für Streichorchester
Ludwig van Beethoven: 1. Sinfonie C-Dur op. 21

Historisch getrennt, doch verbunden in der Gedankenlinie eines einzigen Musikerlebnisses: es ist Grażyna Bacewicz, die die große historische Klammer dieses Programmes öffnet – bediente sich die polnische Komponistin im Jahr 1948 doch an den reichen Formen des Barock, als sie ihr Konzert für Streichorchester erdachte. Sergej Prokofjews »Symphonie classique« schlägt hingegen einen kürzeren Bogen, der elegant eine Verbindung zur Zeit Wolfgang Amadeus Mozarts schafft, dessen Konzert für Klavier und Orchester C-Dur unter den Händen des japanischen Ausnahmepianisten Mao Fujita erklingen wird. Das Finale des Abends bildet Ludwig van Beethovens 1. Sinfonie C-Dur.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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Kammerkonzert

Valentino Worlitzsch / Elisabeth Brauß

Valentino Worlitzsch, Violoncello
Elisabeth Brauß, Klavier


Ludwig van Beethoven: Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll op. 5/2
Benjamin Britten: Sonate für Violoncello und Klavier C-Dur op. 65
Dmitri Schostakowitsch: Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40

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© K. Stoehr
Konzert

Gewandhausorchester / Andris Nelsons

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
MDR-Rundfunkchor
Nikola Hillebrand, Sopran
Catriona Morison, Alt
Werner Güra, Tenor
Matthias Goerne, Bariton
Alexander Grassauer, Bass


Felix Mendelssohn Bartholdy:
Erde, Hölle und Himmel ("Christus") MWV A 26
Der 42. Psalm "Wie der Hirsch schreit" op. 42 MWV A 15
Die erste Walpurgisnacht op. 60 MWV D 3

Im Rahmen des Themenjahres »Tacheles – Jahr der Jüdischen Kultur in Sachsen 2026« widmet sich dieses Konzert ganz dem Werk Felix Mendelssohn Bartholdys. Der Enkel des berühmten jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn wurde zwar christlich erzogen, blieb aber zeitlebens eine symbolische Brücke zwischen jüdisch-deutschen Realitäten. In Leipzig prägte er als Gründer des Konservatoriums und Kapellmeister des Gewandhausorchesters das Musikleben entscheidend und ebnete damit auch jüdischen Musikerinnen und Musikern den Weg in die bürgerliche Kunstwelt. Sein Wirken steht exemplarisch für die kulturelle Integration und zugleich die Ambivalenz jüdischer Identität im 19. Jahrhundert.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr / 10.15 Uhr - Schumann-Eck

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© Pasaka Bläserquintett Leipzig
Kammerkonzert

Pasakas Bläserquintett Leipzig

Johanna Sigler, Flöte
Amanda Tauriņa, Oboe
Matthias Kreher, Klarinette
Juliane Fleischmann, Horn
Eckehard Kupke, Fagott
Ingolf Barchmann, Bassklarinette


Pavel Haas: Bläserquintett op. 10
Ilse Fromm-Michaels: Vier Puppen für Bläserquintett
Hans Winterberg: Bläserquintett
Leoš Janáček: Sextett "Mládí" für Blasinstrumente

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© A. Grilc
Konzert

Gewandhausorchester / Welser-Möst / Ottensamer

Gewandhausorchester
Franz Welser-Möst, Dirigent
Daniel Ottensamer, Klarinette


Josef Strauß: Walzer "Geheime Anziehungskräfte" op. 173 ("Dynamiden")
Stephan Koncz: Neues Konzert für Klarinette und Orchester
(Uraufführung)
Richard Strauss: Suite aus der Oper "Der Rosenkavalier" op. 59 (eingerichtet von Franz Welser-Möst)

Harmonie ist nicht nur ein essenzielles Element in der Komposition von Musik. Nicht nur zwischen den Noten, sondern auch zwischen den Menschen muss es stimmen. Seien es die geheimen Anziehungskräfte im Walzer von Josef Strauß, oder die Avancen eines Rosenkavaliers aus der Feder von Richard Strauss … oder eine Freundschaft, wie die zwischen Komponist Stephan Koncz und dem Klarinettisten Daniel Ottensamer. Letzterer bringt an diesem Abend Konczs »Neues Konzert für Klarinette und Orchester« vor dem Leipziger Publikum zur Uraufführung.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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© felix broede
Kammerkonzert

Jerusalem Quartet

Alexander Pavlovsky, Violine
Sergei Bresler, Violine
Alexander Gordon, Viola
Kyril Zlotnikov, Violoncello
Elisabeth Leonskaja, Klavier


Joseph Haydn: Streichquartett B-Dur Hob. III:78 ("Sonnenaufgang")
Leoš Janáček: 1. Streichquartett ("Kreutzer-Sonate")
Antonín Dvořák: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello A-Dur op. 81

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© R. Mastroianni
Konzert

Gewandhausorchester / Franz Welser-Möst

Gewandhausorchester
Franz Welser-Möst, Dirigent
GewandhausChor
Slávka Zámečníková, Sopran
Julian Prégardien, Tenor
Martin Summer, Bass


Joseph Haydn: Oratorium "Die Jahreszeiten" Hob. XXI:3

Für manche Menschen ist die Sache eindeutig: der Februar ist der längste Monat des Jahres. Der Winter dauert noch an und die Natur verharrt schon seit Monaten scheinbar unbeweglich in einer Schockstarre über ihre eigene Wandlungskraft, doch hier und da regt sich schon wieder das Neue und zugleich Altbekannte. Die Jahreszeiten waren schon immer ein menschliches Faszinosum, das nicht nur einmal auch musikalisch aufgegriffen wurde – so auch von Joseph Haydn in seinem gleichnamigen Oratorium, das an diesem Abend unter der Leitung von Franz Welser-Möst lebendig wird.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr / 10.15 Uhr - Schumann-Eck

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© Mark McNulty
Konzert

Gewandhausorchester / Vasily Petrenko

Gewandhausorchester
Vasily Petrenko, Dirigent
Boris Giltburg, Klavier


Arvo Pärt: Greater Antiphons für Streichorchester (deutsche Erstaufführung)
Béla Bartók: 3. Konzert für Klavier und Orchester Sz 119
Sergej Rachmaninoff: Sinfonische Tänze op. 45

Dem eigenen Tod, etwas so Ungreifbarem und Erschreckendem, etwas Schönes, ja Optimistisches entgegenzusetzen, ist eine zutiefst menschliche Regung und zugleich ein Wunsch, den sowohl Béla Bartók als auch Sergej Rachmaninoff in Musik verwandelt haben. An diesem Abend erklingen Bartóks brillantes 3. Klavierkonzert und Rachmaninoffs vibrierende »Sinfonische Tänze« ebenso wie ein musikalischer Neubeginn: die deutsche Erstaufführung von »Greater Antiphons« für Streichorchester des Gewandhauskomponisten Arvo Pärt. Ursprünglich für Chor geschrieben, schuf Pärt später diese Fassung für Streicher. Dirigent Vasily fühlt sich der Musik des estnischen Komponisten tief verbunden: »Ich liebe die Musik von Arvo Pärt! Sie ist seit meiner Kindheit Teil meines Lebens, als ich einige seiner Chorwerke im Knabenchor gesungen habe. Im Allgemeinen vermittelt seine Musik eine ganz besondere Zeitdimension und Geisteshaltung, die mit den tiefen religiösen Gefühlen und der Naturlandschaft Estlands zusammenhängt. Ich fühle eine sehr organische Verbindung zu beidem, da ich ganz in der Nähe dieses schönen Landes aufgewachsen bin und es oft besucht habe.«

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© Jens Gerber
Kammerkonzert

Alfred Szendrei zum 50. Todestag

Jan Philip Schulze Klavier
Mitglieder des Gewandhausorchesters und des MDR-Sinfonieorchesters
Mitglieder des Solistenensembles der Oper Leipzig


Alfred Szendrei: Klavierlieder, Kammermusik und Auszüge aus der Oper »Der türkisenblaue Garten«
sowie Werke anderer Komponisten

Alfred Szendrei ist eine der vergessenen Persönlichkeiten des Leipziger Musiklebens vor dem Zweiten Weltkrieg: Von 1918 bis 1924 wirkte er als 1. Kapellmeister am Leipziger Opernhaus, wo seine Oper »Der türkisenblaue Garten« erfolgreich zur Uraufführung gelangte. Anschließend war er als Gründungsdirigent des Leipziger Rundfunk-Sinfonieorchesters und -Chores ein visionärer Pionier des neuen Mediums Rundfunk. Szendrei wurde 1931 als ungarisch-stämmiger Jude aus dem Amt gedrängt und emigrierte schließlich in die USA. Das Konzert erinnert an diesen Ausnahmemusiker, der vor 50 Jahren – am 3. März 1976 – in Los Angeles verstarb.

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© Mat Hennek
Konzert

Gewandhausorchester / Michael Sanderling / Hélène Grimaud

Gewandhausorchester
Michael Sanderling, Dirigent
Hélène Grimaud, Klavier


Sergej Prokofjew: Auszüge aus dem Ballett "Cinderella" op. 87
George Gershwin: Concerto in F für Klavier und Orchester
Edward Elgar: Variationen für Orchester op. 36 ("Enigma-Variationen")

GRAUES WUNDER
Die gepiesackte Protagonistin stolperte in eine wenig märchenhafte, von Krieg überzogene Welt. Prokofjew, der Aschenputtel im Walzer rotieren ließ, hatte nach Jahren in den USA, Frankreich und Deutschland seinen Lebensmittelpunkt 1936 wieder nach Russland verlegt und vollendete die Ballett-Partitur 1944 in Iwanowo, wo konforme Künstler sicher abgeschirmt ihr Schaffen erschaffen konnten. Im November 1945 tanzten Tänzer des Bolschoi-Theaters die Premiere. Der Neutöner tat gut daran, seine gewitzten Klänge in malerische Märchenstoffe zu hüllen, und die duldsame Arbeiterin Cinderella fügte sich sogar ideologischen Maximen. Prokofjew interessierte sich freilich mehr für die fantastischen Fantasiewesen der Elfen-Großmutter, der zwölf Zwerge, vier Jahreszeiten-Feen und streitsüchtigen Stiefschwestern, die katzenklarinettisch stolzieren, flatterhafte Flöten aufscheuchen und fagottös zanken.

WUNDERJAHRE
100 Jahre jung ist das Klavierkonzert von Gershwin, der die Frucht des Sommers 1925 am 3. Dezember 1925 in der Carnegie Hall unter Leitung des Auftraggebers Walter Damrosch mit dem New York Symphony Orchestra selbst aus der Taufe hob. Kritiker kritisierten, das Stück sei weder gute klassische Musik noch guter Jazz. Freunde freute die ungenierte Freude, das Grelle und Plumpe, der Spaß und die Aufregung des Lebens im Hier und Heute.

WUNDERWERK
14 Charaktere aus dem Dort und Gestern Edward Elgars sind in dessen Variationen vereint und -ewigt, darunter Dichter und Jäger, Freundinnen und Förderer, Schauspieler und Bulldoggen, der Künstler selbst und seine Frau. Während alles Tönende sich fortwährend wandelt, bleibt ein Bestandteil unverändert, nämlich stumm. Das Wunder der Wunder-Variationen besteht in einem verschwiegenen Grundthema. Am 19. Juni 1898 wurden die enigmatischen Portraits unter Hans Richter und großem Jubel in London uraufgeführt und mehrten maßgeblich Elgars internationalen Ruhm.

Konzerteinführung mit Niklas Schächner um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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Kammerkonzert

Gewandhaus-Quartett

Frank-Michael Erben, Violine
Yun-Jin Cho, Violine
Vincent Aucante, Viola
Isang Enders, Violoncello


Ludwig van Beethoven:
Sonate E-Dur op. 14/1 (Bearbeitung für Streichquartett)
Streichquartett D-Dur op. 18/3
Streichquartett Es-Dur op. 127

Die Anfänge des Gewandhaus-Quartetts sind mit Beethovens Musik eng verknüpft. Als eines der ältesten Berufsquartette der Welt setzt es sich seit 1808 aus Konzertmeistern und Solisten des Gewandhausorchesters zusammen. Das Ensemble hat in seiner Geschichte bereits mehrere Beethoven-Zyklen auf Tonträger vorgelegt und dem Leipziger wie dem internationalen Publikum dargeboten. In dieser Spielzeit widmet das mit dem Beethoven-Preis der Stadt Bonn ausgezeichnete Quartett um Primarius und Konzertmeister Frank-Michael Erben den Streichquartetten Beethovens gleich mehrere Konzerte.

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© C. Christodoulou IR
Konzert

Gewandhausorchester / Semyon Bychkov

Gewandhausorchester
Semyon Bychkov, Dirigent
Stefanie Irányi, Sopran
Martin Mitterrutzner, Tenor
Jongmin Park, Bass


Igor Strawinsky: Pulcinella – Ballett in einem Akt mit drei Solostimmen
Peter Tschaikowski: 3. Sinfonie D-Dur op. 29 ("Polnische")

ERFREUTES RAUNEN …
… wird die ersten Töne im Gewandhaus-Saal empfangen: Strawinskys Pulcinella-Musik gehört zu den erken, die jeder kennt – auch ohne sich dessen bewusst zu sein. Man muss sie einfach mögen, die ent- und verzückend schönen Stückchen in medienwirksamer Kürze und Kurzweil. Dass sie Teil eines 45-minütigen vokal-instrumentalen Ballett-Einakters um die Commedia dell’arte-Figuren Pulcinella, seine Geliebte Pimpinella und Freunde der beiden sind – Ver- und Entwirrung der Paare, Totschlag und Auferweckung inbegriffen –, wissen wiederum die Wenigsten. So gibt es unter den 20 geistreichen Miniaturen noch manches Kleinod zu entdecken. Bühnenbild und Kostüme steuerte zur Pariser Uraufführung mit den Ballets russes 1920 kein Geringerer als Pablo Picasso bei. Strawinsky griff auf Wunsch des auftraggebenden Impresario Diaghilew und des Premierendirigenten Ansermet auf Musik zurück, die man damals Pergolesi zuschrieb. Zunächst
behagte ihm die neobarocke Aufgabenstellung gar nicht, doch am Ende fühlte sich Strawinsky als avantgardistischer Wolf im historisierenden Schafspelz pudelwohl, erstellte Trailer-Suiten für den Konzertsaal und ließ der liebgewonnenen Partitur noch 1966 eine Überarbeitung zuteilwerden.

IRRITIERTES STAUNEN …
… provoziert Tschaikowskis Dritte bis heute: Den Erwartungen an eine Sinfonie widerspricht sie ebenso wie dem Klischee seiner Orchestermusik, das von den vielgespielten Sinfonien Nr. 5 und 6 geprägt ist. Die dritte ist Tschaikowskis einzige Sinfonie in Dur – birgt aber reichlich Moll innerhalb des erstaunlichen Tonarten-Plans. Sie umfasst als einzige fünf Sätze – darunter gleich drei Tanznahe Satztypen. Ihr Kopfsatz hat Finalcharakter, und das Allegro con fuoco-Finale fliegt so flink vorüber, dass es seine Ziellinie als kürzester unter Tschaikowskis Sinfonieschlusssätzen erreicht und dies mit virtuosem Feuerwerk feiert. Dabei ist sein Tempo di Polacca so wenig polnisch, wie der Alla tedesca-Walzer an zweiter Stelle deutsch. Der gelegentlich kolportierte Beiname »Polnische« beruht vielmehr auf einer abwertenden Bemerkung des Dirigenten Alfred Manns, der 1899 die englische Erstaufführung leitete. Im Großen Concert des sonst so Tschaikowski-freudigen Gewandhausorchesters ist die Dritte erst dreimal erklungen.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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© Gert Mothes
Kammerkonzert

Gewandhaus-Bläserquintett

Katalin Kramarics, Flöte
Susanne Wettemann, Oboe
Andreas Lehnert, Klarinette
Ralf Götz, Horn
Albert Kegel, Fagott


Karl Hermann Pilss: Serenade für Bläserquintett
Paul Juon: Bläserquintett op. 84
Arvo Pärt: Quintettino für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott
Carl Nielsen: Bläserquintett op. 43

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Kammerkonzert

Nathalie Schmalhofer / Vincent Lo / Moeko Ezaki

Nathalie Schmalhofer, Violine
Vincent Lo, Violoncello
Moeko Ezaki, Klavier


Robert Schumann: Fünf Stücke im Volkston op. 102
Franz Schubert: Sonate für Violine und Klavier A-Dur D 574
Johannes Brahms: 1. Trio für Klavier, Violine und Violoncello H-Dur op. 8

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© P. Matsas
Konzert

Gewandhausorchester / Cristian Măcelaru

Gewandhausorchester
Cristian Măcelaru, Dirigent
Antoine Tamestit, Viola


Alfred Schnittke: Konzert für Viola und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie g-Moll KV 183
Arthur Honegger: 3. Sinfonie ("Liturgique")

WAS WIRD
Töne, die in Todesnähe entstanden sind, atmen Transzendenz. Oder wird ihnen der besondere Nimbus des Prophetischen nur posthum von den Hinterbliebenen unterstellt? Alfred Schnittke, nach kurzzeitigem klinischem Tod ins Leben zurückgekehrt, hatte selbst Gelegenheit, das zu reflektieren. Er attestierte seinem düsteren Bratschenkonzert, an dem er zehn Tage vor seinem ersten Schlaganfall noch feilte, »eine Vorahnung dessen, was kommen sollte«. Den schnellen, von Marsch-, Tanz- und Blaskapellen-Musik verwirbelten Mittelsatz charakterisierte Schnittke als »rastlose Jagd durch das Leben« und das Finale als Rückblick auf das Dasein an der Schwelle zum Tod. Die drei immer länger werdenden Sätze sind durchdrungen von einem Motiv, das aus den Namensbuchstaben des Uraufführungs-Interpreten Yuri Bashmet gewonnen ist. Der Jahrhundertbrascher stellte die Musik am 9. Januar 1989 mit dem Concertgebouworkest der Öffentlichkeit vor. Schnittke trotzte dieweil seinen verbleibenden 13 Lebensjahren, von Schlaganfällen gezeichnet, eine Fülle weiterer Werke ab.

WAS BLEIBT
Auch Mozarts »kleine« g-Moll-Sinfonie, 1773 in Salzburg entstanden, zählt zum Dunkelsten, was ihr Schöpfer geschaffen hat. Gleichwohl ist Mozarts Sturm und Drang – durchzogen von der Klage einsamer Oboen – zwischen zwei derart apokalyptischen Orchesterorgien Balsam für die Seele, insbesondere das sanfte Es-Dur-Adagio mit gedämpften Streichern und einem melancholischen Fagottpaar.

WAS WAR
Die drei sinfonischen Sätze, die dem Schweizer Arthur Honegger unmittelbar nach Ende des 2. Weltkriegs aus der Feder flossen, tragen die Sequenz der Totenmesse Dies irae, den Bußpsalm Aus der Tiefe rufe ich und die Friedensbitte Dona nobis pacem im Titel, tasten aber deren Melodien nicht an. Das menschliche Entsetzen angesichts des göttlichen Zorns spreche aus den entfesselten Orchester-Urgewalten des ersten Satzes, im intensiven zweiten meditiere die von Gott verlassene Menschheit schmerzgebeugt und der basslastige, eruptive, fatalistische dritte verleihe dem Wunsch der leidgeprüften Menschheit nach Befreiung von alldem Ausdruck, erläuterte Honegger seine erschütternde, tiefschwarze Musik aus einer Welt, der Schönheit und Harmonie erloschen sind. Besonders schwer zu ertragen: die unwirkliche Coda – zu schön um wahr zu sein?

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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© Gert Mothes
Konzert

Gewandhausorchester / Herbert Blomstedt

Gewandhausorchester
Herbert Blomstedt, Dirigent


Anton Bruckner: 4. Sinfonie Es-Dur WAB 104 ("Romantische")

ZYKLISCHES GESTALTEN
Im 19. Jahrhundert wird thematische Zyklusbildung in mehrteiligen Werken ausgehend von der Musik der Wiener Klassiker zur wichtigen Maxime. Das kaum wahrnehmbare Detail kann ebenso zum Zusammenhalt beitragen, wie große architektonische Konzepte. Bruckners klar fassliche Themen aus naturgegebenen Intervallen und markanten Rhythmen, eingebunden in verlässliche Formkonzepte, dramaturgische Stringenz und planvolle harmonische Abläufe stiften Einheit im Einzelwerk und verleihen der gesamten Werkgruppe Konsistenz. Seine Hauptthemen, Gesangsperioden und Schlussgruppen tragen in allen Sinfonien vergleichbare Wesensmerkmale. Und doch wahrt jedes seine Einmaligkeit und ist wiederum nur im Kontext der jeweiligen Sinfonie stimmig. Die Kopf-, Adagio-, Scherzo- und Finalsätze folgen ebenfalls verbindenden Maximen – und sind zugleich höchst individuell in ihrer Ausprägung. Starke Gemeinschaft und individuelle Freiheit widersprechen sich nicht, sondern befördern einander.

ZYKLISCHES DASEIN
Vorbild für menschengemachte Zyklen sind die großen Kreisläufe der Natur – Tages- und Jahreszeiten, Sonnen- und Mond-Zyklen. Ihnen folgen die Festkreise der Kulturen und Religionen, ihr Modell prägt profane und sakrale Feste. An liturgischen Zyklen, die musikalisch ausgestaltet werden, formen sich ästhetische Maximen, die später Lieder und Quartette, Charakterstücke und Sonaten, Sinfonien und Opern zu Paaren, Tetralogien, Sechser- und Zwölfergruppen oder noch größeren Sammlungen bündeln. Gerade Bruckners Vierte, die er selbst seine »Romantische« nannte, offenbart die Bedeutung von Naturphänomenen und menschlichen Lebenswelten für sein schöpferisches Wirken. Sein umfassendes musikalisches Weltbild, das Sinfonik als Gottesdienst begreift und Messen sinfonisch denkt, verleiht der musikalisch-zyklischen Idee neue geistig-geistliche Tragweite.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr / 10.15 Uhr - Schumann-Eck

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Kammerkonzert

Quartettgesellschaft

Juilliard String Quartet:
Areta Zhulla, Violine
Leonard Fu, Violine
Molly Carr, Viola
Astrid Schween, Violoncello


Ludwig van Beethoven: Streichquartett B-Dur op. 130
Jörg Widmann: 8. Streichquartett (Studie über Beethoven III)
Jörg Widmann: Cavatina – 10. Streichquartett (Studie über Beethoven V)
Ludwig van Beethoven: Große Fuge B-Dur op. 133

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© H. Hoffmann IR
Konzert

Gewandhausorchester / Andris Nelsons

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Klaus Florian Vogt, Tenor (Siegmund)
Sarah Wegener, Sopran (Sieglinde)
Vitalij Kowaljow, Bass (Hunding)


Robert Schumann: 1. Sinfonie B-Dur op. 38 ("Frühlingssinfonie")
Richard Wagner: 1. Akt aus der Oper "Die Walküre" WWV 86B

WOLKENREICH
Das Ehetagebuch der Frischvermählten verrät: Robert nennt sie »Frühlingssymphonie« – zart und dichterisch, wie all sein musikalisches Sinnen ist! Ein Frühlingsgedicht von [Adolf Böttger] war der erste Impuls zu dieser Schöpfung. Der Rhythmus des eröffnenden Bläserrufs, mit dem Schumann erstaunlich lange rang, wird auf Böttgers Zeile: Im Thale blüht der Frühling auf! bezogen. Sie steht freilich am Ende des insgesamt düsteren Gedichts, beginnend mit Du Geist der Wolke, trüb und schwer… Als Schumanns heute so beliebte Sinfonie am 31. März 1841 unter Mendelssohns Leitung im Gewandhaus zur Uraufführung gelangte, war ihr allenfalls lauer Applaus beschieden. Weit mehr Aufmerksamkeit genoss die Konzertgeberin, die erstmals unter ihrem Ehenamen auftrat: Clara Schumann. Doch nach frostigem Start blühte Roberts sinfonischem Erstling ein zweiter Frühling, und der Komponist konnte stolz über zahllose Folgedarbietungen Buch führen.

WONNEMOND
Auch in Hundings Hütte verbreitet der Lenz keinesfalls nur Sonnenschein und Blütenduft: Gemahlin Sieglinde gibt sich dem Gast Siegmund hin und die Liebenden zeugen – nicht wissend, dass sie Geschwister sind – in jener Frühlingsvollmondnacht den »furchtlos freiesten Held« Siegfried, was unweigerlich weitere Ring-Abende nach sich zieht. In der Götterwelt menschelt es ebenso: »Die Walküre« heißt mit bürgerlichem Namen Brünnhilde und ist pferdenärrische Lieblingstochter von Obergott Wotan, obwohl sie sich – wie fast alle im Ring – dessen Willen widersetzt. Dass sie im Ungehorsam zugleich den geheimen Wunsch ihres Göttervaters erfüllt, hält diesen nicht davon ab, Brünnhilde zur Strafe am Ende des Abends auf einen Felsen zu bannen, von Feuerzauber umzüngelt. Doch so weit lassen wir es nicht kommen. Wenn Siegmund seine »Braut und Schwester« am Ende des 1. Akts »mit wüthender Gluth an sich« zieht und im flammenden Fortissimo der Vorhang fällt, klatschen wir höflich bis begeistert, und gehen nach Hause, beschienen von zunehmendem Aprilhalbmond – so uns der Wolkengeist günstig gesonnen ist.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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© H. Hoffmann IR
Kammerkonzert

Die Schöne Müllerin

Klaus Florian Vogt, Tenor
Gewandhaus-Oktett:
Andreas Seidel, Violine
Karl Heinrich Niebuhr, Violine
Vincent Aucante, Viola
Veronika Wilhelm, Violoncello
Christian Ockert, Kontrabass
Peter Schurrock, Klarinette
David Petersen, Fagott
Bernhard Krug, Horn


Franz Schubert: Die schöne Müllerin D 795 (Liederzyklus für Tenor und Kammerensemble arrangiert von Andreas N. Tarkmann)

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© Khalil Baalbaki
Konzert

Gewandhausorchester / Petr Popelka

Gewandhausorchester
Petr Popelka, Dirigent
Andreas Buschatz, Violine


Béla Bartók: 2. Konzert für Violine und Orchester Sz 112
Claude Debussy: Jeux – Tanzpoem in einem Akt
Maurice Ravel: La valse – Poème choréographique pour orchestre

HOCHLEISTUNGSKONZERT
Konzertmeister Andreas Buschatz debütiert als Solist im Großen Concert mit einem lang vermissten Meisterwerk: 20 Jahre ist Bartóks 2. Violinkonzert, das Buschatz’ Vorgänger Kurt Stiehler und Karl Suske ins Gewandhaus-Repertoire eingeführt haben, nicht mehr erklungen. Bartóks Kammermusikpartner Zoltán Székely hatte 1939 in Amsterdam unter Willem Mengelberg die Premiere bestritten. Viel Harfe und gut getarnte Zwölftönigkeit sind Markenzeichen des Konzerts, dem Bartók attestierte, es beweise, dass man zwölftönig und zugleich tonal komponieren könne – wie kurz zuvor Alban Berg in seinem Gattungsbeitrag. Ungewöhnlich ist die Form: Der mittlere ist ein Variationensatz, und der dritte eine Variation des ersten. Dem sportiven Orchester verdankt das Konzert den Spitznamen »Bartóks einzige Sinfonie«.

DIE WUT ÜBER DEN VERLORENEN TENNISBALL
Ein Junge und zwei Mädchen suchen nachts beim elektrischen Licht von Straßenlaternen nach einem Tennisball. Den finden sie zwar nicht, entdecken aber in allen Konstellationen andere Sub- und Objekte der Begierde. Debussy war der Stoff, den Diaghilews Tänzer um Nijinski zu seiner Musik als Ballett realisieren sollten, suspekt. Gleichwohl brachte er L’après-midi d’un faune in Sportklamotten (Boulez) rekordverdächtig schnell innerhalb eines Monats zu Papier. Erst in den 1950ern fand Jeux dauerhaft in den Konzertsaal, wo Asse und flotte Dreier unverfänglich sind.

ERHÖHTER ENDZEITPULS
Nachdem Wien Skandale um Schönberg überstanden und das Pariser Publikum von Debussys Novitäten abgehärtet war, gingen Ravels Sensationen in der aufgewühlten See hochschlagender Avantgardewellen fast unter. Dabei straft La valse das Ravel-Klischee harmloser Hochglanzinstrumentalbravour Lügen. Zerstörerische Orchesterurgewalten lassen den Ersten Weltkrieg dumpf nachbeben, schauriges Kontrabass-Tremolo und psychedelischer Puls künden eine Danse macabre an – die Schlusskadenz zur Dekadenz? Diaghilew drängte Ravel, das liegengebliebene Projekt für die Ballets russes voranzubringen, schreckte dann jedoch vor einer Choreographie als Handlungsballett zurück. Bei der Premiere im vorweihnachtlichen Paris 1920 stieß La valse auf Unverständnis. Wieder war es Mengelberg in Amsterdam, der den rechten Ton fand und die Musikwelt nostalgisch narkotisiert in den infernalischen Schlussdonner der Walzerfolge hineinriss.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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© K. Stoehr
Kammerkonzert

Gewandhaus-Quartett

Frank-Michael Erben, Violine
Yun-Jin Cho, Violine
Vincent Aucante, Viola
Isang Enders, Violoncello


Ludwig van Beethoven:
Streichquartett c-Moll op. 18/4
Streichquartett Es-Dur op. 74 ("Harfenquartett")
Streichquartett a-Moll op. 132

Die Anfänge des Gewandhaus-Quartetts sind mit Beethovens Musik eng verknüpft. Als eines der ältesten Berufsquartette der Welt setzt es sich seit 1808 aus Konzertmeistern und Solisten des Gewandhausorchesters zusammen. Das Ensemble hat in seiner Geschichte bereits mehrere Beethoven-Zyklen auf Tonträger vorgelegt und dem Leipziger wie dem internationalen Publikum dargeboten. In dieser Spielzeit widmet das mit dem Beethoven-Preis der Stadt Bonn ausgezeichnete Quartett um Primarius und Konzertmeister Frank-Michael Erben den Streichquartetten Beethovens gleich mehrere Konzerte.

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© KONRADSTOEHR
Konzert

Gewandhausorchester / Andris Nelsons / Yulianna Avdeeva

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Yulianna Avdeeva, Klavier


Sergej Rachmaninoff: 2. Konzert für Klavier und Orchester c-Moll op. 18
Dmitri Schostakowitsch: 10. Sinfonie e-Moll op. 93

DER WIDERSPENSTIGEN LÄHMUNG
Beide komponieren um ihr Leben. Beide brauchen einen Erfolg. Für beide steht alles auf dem Spiel. Und beiden gelingt der Befreiungsschlag. Sergej Rachmaninoff saß der Schock seiner 1. Sinfonie in den Gliedern. Einen Künstler, der sein Innerstes so kompromisslos in Tönen exponiert, mussten die katastrophalen Umstände der Uraufführung und die vernichtenden Kritiken niederschmettern. Durch die folgende Schaffenskrise rettete ihn der Widmungsträger des 2. Klavierkonzerts, Nikolai Dahl, ein auf Hypnose spezialisierter Nervenarzt und Hobby-Bratscher. Rachmaninoff unterzog sich einer Therapie mit täglichen Sitzungen. Von der neuerlangten Schaffenskraft und Kreativität, die das 2. Klavierkonzert freisetzte, war der Komponist selbst überwältigt. Wie befreiend muss der aufbrandende Premieren-Jubel am 9. November 1901 für Rachmaninoff gewesen sein. Das 2. Klavierkonzert katapultierte ihn an die Spitze der internationalen Musikszene. Ausgangspunkt des weltweiten Erfolges war Leipzig, wo Arthur Nikisch unmittelbar nach der Uraufführung für eine aufsehenerregende Gewandhaus-Darbietung sorgte.

UNTERTÖNIG STATT UNTERTÄNIG
Die längste Pause im Sinfonieschaffen Schostakowitschs ging der Zehnten voraus. Das riskante Satyrspiel der Neunten lag acht Jahre zurück, als Schostakowitsch endlich sein eisiges sinfonisches Schweigen brach. Mit großer Spannung wurde seine erste Sinfonie nach dem Tod Stalins 1953 erwartet. Seine aufgewühlte, erschütternde Musik löste heftigste Reaktionen aus. Drei Tage lang wurde im Komponistenverband über die 10. Sinfonie debattiert. Schostakowitsch selbst hüllte sich wie immer in Schweigen und gab nur unverbindlich Auskunft. Doch die Begeisterung des Publikums war nicht zu ignorieren, das Urteil fiel zu seinen Gunsten, und der Erfolg der Zehnten im Ausland stärkte die Position des Komponisten, der den Tönen wie besessen seine Initialen einmeißelt: D-Es-C-H.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr - Schumann-Eck

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© marco borggreve
Kammerkonzert

Quatuor Danel

Marc Danel, Violine
Gilles Millet, Violine
Vlad Bogdanas, Viola
Yovan Markovitch, Violoncello
Marc-André Hamelin, Klavier


Dmitri Schostakowitsch: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello g-Moll op. 57
Alfred Schnittke: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello
Mieczysław Weinberg: Quintett für Klavier, zwei Violinen, Viola und Violoncello f-Moll op. 18

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© J. Hole IR
Konzert

Gewandhausorchester / Andris Nelsons / Yunchan Lim

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Yunchan Lim, Klavier


Arvo Pärt: Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte ...
Robert Schumann: Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54
Arvo Pärt: Collage über B-A-C-H
Robert Schumann: 2. Sinfonie C-Dur op. 61

BIENENSTICHELN MIT B-A-C-H
Wenn Bach… Hat er aber nicht. Stattdessen sticht Pärt 1976, wenn er erstmals seinen Tintinnabuli-Stil präsentiert, in ein Wespennest und löst insektierisches Brummen um die Töne B-A-C-H aus, die gleichzeitig und nacheinander erklingen und das kurze Stück von B nach H führen. Bienenfleißig fliegen Flügel, fünf Bläser und Streicher von Klang zu Klang, um am Ende tatsächlich bei Bach herauszukommen: Dessen hart geprüftes h-Moll- Präludium aus dem Wohltemperierten Klavier erlöst eine salbungsvolle Schlusskadenz.

SARABANDENSTRESSTEST MIT PÄRT
Toccata, Sarabande und Ricercar der B-A-C-HCollage beginnen bei Bach und stellen ihn auf die Probe: Wie viel Dissonanz hält er aus? Wird er unter Clustern verschüttet, von Maschinenmotorik erfasst und Klangkatastrophen erschüttert unbeschadet wieder zum Vorschein kommen? In seiner wilden Phase vor dem einschneidenden Stilwandel experimentiert Pärt 1964 mit Collage-Techniken, evoziert Bach mit typischen Instrumenten wie Oboe und Cembalo, verpflanzt die Sarabande der Englischen Suite in d-Moll wie eine Blume in fremde Umgebung und konstatiert: Von extremem Unbehagen erfüllt wollte ich mir beweisen, wie schön Bachs Musik war, und eine klarere Sicht auf die Widersprüche gewinnen, in die ich mich verstrickt hatte.

STILBLÜTENSAMMELN MIT SCHUMANN
Altehrwürdiger Kontrapunkt verkündet gleich eingangs: Auch Schumann verneigt sich vor dem Genius loci der Uraufführungsstadt seiner 2. Sinfonie. Frisch von Fugen über B-A-C-H aus einer Schaffenskrise befreit flattert ihm die Triosonate aus Bachs Musikalischem Opfer in einen Mittelsatz. Auch Beethoven, Schubert und Mendelssohn spuken in Schumanns Zweiter herum, und sein Klavierkonzert inszeniert Göttergattin Clara als Premierenpianistin direkt neben Ludwig auf dem Olymp.

Konzerteinführung mit Ann-Katrin Zimmermann um 18.45 Uhr / 10.15 Uhr - Schumann-Eck

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© O. Heine IR
Konzert

Gewandhausorchester / Andris Nelsons / Lang Lang

Gewandhausorchester
Andris Nelsons, Dirigent
Lang Lang, Klavier


Ludwig van Beethoven:
Ouvertüre zum Ballett "Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43
3. Konzert für Klavier und Orchester c-Moll op. 37
5. Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur op. 73

TANZ AUF DEM OLYMP
Zumindest der Stoff war ganz nach Beethovens Geschmack: Prometheus, der rebellische Aufklärer, der den Menschen Feuer und Geist bringt und die unmündigen Geschöpfe entflammt und begeistert, beschäftigte ihn immer wieder. Das Ballett, initiiert vom Ballettmeister des Wiener Hoftheaters, ging daselbst am 28. März 1801 erstmals über die Bühne und wurde in der Spielzeit stattliche 29 Mal gegeben. Choreographie und Libretto sind verschollen; von Beethovens Musik konnte sich immerhin die mitreißende Ouvertüre im Konzertsaal behaupten. Parallel arbeitete Beethoven wieder einmal an seinem 3. Klavierkonzert, dessen Entstehung sich ungewohnt lange hinzog, bis er 1803 selbst als Solist die Premiere aus den Tasten fingerte.

ZU VIELE DER GUTEN?
Nein, von Beethoven kann man nie genug bekommen. Auf der Spielzeitzielgeraden machen die ungeraden Klavierkonzerte so richtig Lust auf die nächste Saison 2026/2027, die – streng geheim! – zum 200. Todestag des Komponisten ein Beethoven- Festival ins Gewandhaus bringen wird. Man darf gespannt sein, wie die Musikstadt den Meister ehrt, der seine Werke beim Gewandhausorchester und bei Leipziger Verlegern in besten Händen wusste und hier schon zu Lebzeiten mit einem Werkzyklus zelebriert wurde. Mit dem Fünften eilt jenes Klavierkonzert dem Festival voraus, das in Leipzig seine Uraufführung erlebte.

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© K. Stoehr
Konzert

KLASSIK AIRLEBEN
Gewandhausorchester / Sakari Oramo

Gewandhausorchester
Sakari Oramo, Dirigent
Malte Arkona, Moderation


Zum krönenden Abschluss der Saison lädt das Gewandhausorchester erneut ins Rosental ein – eine Tradition, die aus dem Leipziger Kultursommer
seit 2009 nicht mehr wegzudenken ist. Unter der Leitung von Sakari Oramo erleben Sie an zwei Abenden Musikgenuss unter freiem Himmel. Die Open-Air-Konzerte verbinden musikalische Exzellenz mit einer entspannten Atmosphäre, die alle Leipzigerinnen und Leipziger willkommen
heißt – kostenfrei und für jede Generation. Ob Sie mit Freunden und Bekannten oder in Familie kommen – das Rosental wird zu einem Ort, an dem Musik und Gemeinschaft auf einzigartige Weise verschmelzen.

Für Familien bietet der Samstagnachmittag ein buntes Programm: Im IMPULS-Familienbereich können Kinder und Jugendliche Instrumente ausprobieren, kreative Workshops besuchen und kleine Konzerte genießen. So wird der Konzertbesuch zu einem Erlebnis für Groß und Klein.
Dank der Unterstützung von Porsche Leipzig und weiteren Partnern ist dieses einzigartige Event möglich. Es ist ein Zeichen dafür, wie stark Musik Menschen verbindet und die Stadt Leipzig bereichert. Machen Sie es sich bequem auf einer Picknickdecke im schönsten Freiluft-Konzertsaal Leipzigs, um gemeinsam mit uns die Saison des Gewandhausorchesters festlich ausklingen zu lassen!

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© Jens Gerber
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Gewandhausorchester

Gewandhaus zu Leipzig

Das Gewandhausorchester ist das älteste bürgerliche Sinfonieorchester der Welt. Keimzelle des Orchesters war die 1743 von 16 Adligen und Bürgern gegründete Konzertgesellschaft »Das Große Concert«. Mit dem Umzug in die Gewerbehalle der Tuchmacher im Jahre 1781 erhielt das Ensemble seinen ersten hochwertigen Konzertsaal und den Namen »Gewandhausorchester«.



Berühmt ist das Orchester vor allem für seinen unverwechselbaren warmen und dunklen Klang, der es von vielen anderen großen Orchestern deutlich abhebt. Diese singuläre Klangfarbe und die breite Repertoire-Vielfalt kultiviert das Orchester bei nahezu 300 Auftritten jährlich in seinen drei Leipziger Spielstätten: Es ist das Konzertorchester des Gewandhauses, das Orchester der Oper Leipzig und das Ensemble, das wöchentlich in der Thomaskirche die Bach-Kantaten gemeinsam mit dem Thomanerchor gestaltet.

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Konzerte / Konzert Gewandhaus zu Leipzig Leipzig, Augustusplatz 8
Konzerte / Orchester BachWerkVokal Salzburg
Konzerte / Kirchenmusik Thomaskirche Leipzig Leipzig, Thomaskirchhof 18
Aufführungen / Oper Oper Leipzig Leipzig, Augustusplatz 12
Aufführungen / Musical Musikalische Komödie Leipzig Leipzig, Dreilindenstraße 30
Aufführungen / Show Musical Night
Dinner- & Konzertshow
verschiedene Orte
Konzerte / Konzert Stunde der Musik Halle (Saale), Franckeplatz 1, Haus 1
Konzerte / Konzert Philharmonie Leipzig Leipzig, Hardenbergstr. 16
Konzerte / Konzert Leipziger Universitätsmusik
Di 18.11.2025, 19:00 Uhr
Konzerte / Jazz jazzclub leipzig Leipzig, PF 100543
Konzerte / Klassik MDR-Konzerte im Studio: Lera Auerbach Leipzig, Augustusplatz 9a

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