Die drei nahe der Alster gelegenen, markanten Gebäude der Hamburger Kunsthalle beherbergen eine der wichtigsten öffentlichen Kunstsammlungen Deutschlands.
Die Kunsthalle ist eines der wenigen Häuser, die einen Rundgang durch sieben Jahrhunderte Kunstgeschichte ermöglichen. Sie ist ein exzellenter Ort, um Zusammenhänge zu entdecken und neue, überraschende Einblicke zu gewinnen.
In wechselnden Präsentationen der renommierten Sammlungsbestände werden die Entwicklungen der Kunst vom Mittelalter bis heute gezeigt.
Mehr als 700 Werke sind ständig in der Schausammlung zu sehen. Schwerpunkte bilden die norddeutsche mittelalterliche Malerei mit den Altären von Meister Bertram und Meister Francke, die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts mit den umfangreichen Werkgruppen von Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Adolph Menzel und Max Liebermann sowie die Klassische Moderne mit Werken von Max Beckmann, Wilhelm Lehmbruck, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch und Paul Klee. Im Bereich der zeitgenössischen Kunst geben unterschiedliche zeitgenössische Positionen der Hamburger Kunsthalle eine gewichtige Stimme im aktuellen Kunstgeschehen. Neben aktuellen Ausstellungen finden Sie Künstler der exzellenten Sammlung – u.a. Georg Baselitz, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Mona Hatoum, Shirin Neshat, Daniel Richter, Jenny Holzer – in wechselnden Präsentationen. Das Kupferstichkabinett der Kunsthalle gehört mit seinen mehr als 120.000 Zeichnungen und Druckgraphiken und wegen der hohen Qualität dieser Sammlung zu den bedeutendsten in Deutschland.
Neben der Sammlung erregt die Hamburger Kunsthalle international Aufmerksamkeit mit hochkarätigen Sonderausstellungen, die jährlich tausende Besucher in die Hansestadt locken.
Die Hamburger Kunsthalle arbeitet nach dem Leitbild, das sie sich selbst gegeben hat:
Sie ist ein forschendes Museum mit bewusster Besucherorientierung, das auf internationalem Niveau agiert.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Donnerstag 10 bis 21 Uhr
Bewertungschronik
Sep 21
Okt 21
Nov 21
Dez 21
Jan 22
Feb 22
Mär 22
Apr 22
Mai 22
Jun 22
Jul 22
Aug 22
Sep 22
Okt 22
Nov 22
Dez 22
Jan 23
Feb 23
Mär 23
Apr 23
Mai 23
Jun 23
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Aug 23
Sep 23
Okt 23
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Dez 23
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Apr 24
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Jun 24
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Bewertungen & Berichte Hamburger Kunsthalle
Gerhard RichterSchweizer Alpen 1, 1969
Ausstellung
And so on to infinity
100 Jahre griffelkunst
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e. V. zeigt die Hamburger Kunsthalle eine umfangreiche Auswahl von Lithografien, Siebdrucken, Radierungen, Holzschnitten, aber auch Fotografien oder C-Prints aus dem Programm der letzten 100 Jahre sowie einige Archivdokumente in der Galerie der Gegenwart.
Seit 1925 verlegt die Vereinigung Editionen originaler Graphik und macht diese Druckreihen ausgewählter Künstler*innen ihren Mitgliedern zugänglich. Dabei werden die Serien nicht in erster Linie nach ihrer formalen oder inhaltlichen Geschlossenheit ausgewählt, sondern sollen anhand von Beispielen aus dem graphischen Werk einer Person möglichst repräsentative Vorstellungen des jeweiligen Schaffens vermitteln. Charakteristisch für die Griffelkunst-Vereinigung ist das Nebeneinander von Werken etablierter nationaler und internationaler Künstler*innen und weniger bekannter, oft junger Künstler*innen verschiedener Nationalitäten und unterschiedlicher Generationen sowie die Zusammenarbeit mit Druckgraphiker*innen.
4.500 Mitglieder gehören dem außergewöhnlichen Graphikverband in ganz Deutschland an. Die Hamburger Kunsthalle ist seit Verbandsgründung ebenso dabei und hat im Laufe der Jahre viele der Serien in verschiedenen Ausstellungen präsentiert.
Dauer
Fr 7.11.2025 - So 18.1.2026
Ort
Hamburger Kunsthalle
3. OG Galerie der Gegenwart Glockengießerwall 5
D-20095 Hamburg
Die Ausstellung Ho Tzu Nyen: Time & the Tiger ist die erste Überblicksausstellung, die dem Künstler Ho Tzu Nyen (*1976) und seiner vielseitigen künstlerischen Praxis gewidmet ist. Ho gilt als einer der innovativsten Künstler, die in den letzten zwanzig Jahren international hervorgetreten sind. Er schafft komplexe und fesselnde Videoinstallationen, die sich mit der in der Kultur Südostasiens verwurzelten Wirklichkeit, Geschichte und Fiktion auseinandersetzen.
Als bildender Künstler, Schriftsteller, Theater- und Filmemacher hat Ho Tzu Nyen mit seinen Arbeiten die konventionellen Hierarchien in unserem Verständnis der Vergangenheit immer wieder in Frage gestellt. Seine immersiven Multimedia-Installationen stützen sich auf historische Ereignisse, Dokumentarfilme, Kunstgeschichte, Musikvideos und mythische Erzählungen und untersuchen so die Konstruktion von Geschichte, die Erzählung von Mythen, das Verstreichen der Zeit und die Vielfalt von Identitäten.
Time & the Tiger zeichnet die Entwicklung von Ho's Werk anhand des Tigers und anderer sich wandelnder Figuren nach, die das Versprechen des Werdens und von Metamorphosen sowie Zeit als verkörperte und heterogene Erfahrung vermitteln. Ho arbeitet mit einer Vielzahl von Medien, um kritisch zu untersuchen, wie Geschichte, sei sie nun staatlich, kulturell oder persönlich, kontinuierlich imaginiert, verhandelt und aufgeführt wird. Ho kommentiert den kulturübergreifenden Charakter Südostasiens und greift dabei auf eine breite Palette von Themen zurück, von vorkolonialen und kolonialen Mythen über europäische Renaissance-Gemälde, modernistische Erzählungen und Geopolitik bis hin zu filmischen Darstellungen einer hybridisierten und instabilen Gegenwart.
Vor mehr als einem Jahrzehnt initiierte Ho das Projekt The Critical Dictionary of Southeast Asia mit der Frage: »Was macht die Einheit Südostasiens aus, einer Region, die nie durch Sprache, Religion oder politische Strukturen geeint war?« Während diese Frage durch Ho's Ausbildung auf dem Gebiet der Südostasienwissenschaften entstand, verlagert er sie in den Bereich der Ästhetik und macht die Region seitdem zu einer generativen Matrix für viele Projekte, darunter die Videoinstallationen The Name; The Nameless (beide 2015); CDOSEA; One or Several Tigers (beide 2017); Hotel Aporia (2019) und zwei neue Arbeiten T for Time und T for Time: Timepieces (2023-fortlaufend), die vom Singapore Art Museum und dem Art Sonje Center Seoul in Zusammenarbeit mit dem M+ Hongkong und dem Museum of Contemporary Art Tokyo und der Sharjah Art Foundation in Auftrag gegeben wurden.
One or Several Tigers verbindet die Techniken des Schattenspiels mit denen der digitalen Animation und stützt sich auf mehr als ein Jahrzehnt historischer Forschung. Im Mittelpunkt steht die Lithografie Interrupted Road Surveying in Singapore (um 1865-85) des deutschen Illustrators Heinrich Leutemann. Der Druck zeigt den Iren George Drumgoole Coleman, dem die Planung und der Bau des heutigen Singapur zugeschrieben wird, wie er bei Vermessungsarbeiten im Dschungel mit einer Gruppe von Gefangenen auf einen Tiger trifft. In Hos fantasievoller Neuinszenierung steht der Tiger für das koloniale Imaginäre, in dem die Arbeiter den Dschungel roden, um Platz zu schaffen für das, was heute ein Zentrum des globalen Kapitalismus und, wie der Künstler sagt, ein sogenannter „asiatischer Tigerstaat“ ist.
Mit Hotel Aporia erkundet Ho die Geschichte Japans und seiner Veränderungen im Lauf des zwanzigsten Jahrhunderts: Es zeigt eine Reihe historischer Persönlichkeiten aus Japans Zwischenkriegszeit, darunter Kamikaze-Piloten des Zweiten Weltkriegs, Philosophen der Kyoto-Schule, den Filmemacher Yasujirō Ozu, den Mangaka und Zeichentrickregisseur Ryuichi Yokoyama, die alle in der berauschenden Mischung aus Japans militantem Nationalismus, Antimodernismus und kultureller Propaganda gefangen waren. Die Widersprüche zwischen den Überzeugungen und Handlungen der Figuren kommen so deutlich zum Vorschein, dass es unmöglich ist, sich auf das „Japan“ zu einigen, auf das sich einige beziehen und das sie idealisieren.
Die Publikation enthält eine Auswahl von Hos Texten zu einigen Begriffen, die aus dem Critical Dictionary of Southeast Asia hervorgegangen sind: »G für Gene Z. Hanrahan«, »H für Hydrographie«, »L für Lai Teck«, der von 1939 bis 1947 als Dreifachagent und Generalsekretär der Kommunistischen Partei Malawis tätig war und die Hauptfigur der Videoinstallationen Nameless und the Name ist. Diese Texte werden aufzeigen, wie sich die Konturen, Töne und Texturen seiner Forschungen über Südostasien im Laufe der Zeit verändert und weiterentwickelt haben. Begleitet werden sie von Texten von Kurator*innen und künstlerischen Kolleg*innen, die Hos Praxis an unterschiedlichen Punkten begegnet sind, von den Dekolonisierungspotenzialen des Algorithmus bis hin zum Wert von Wiederholungen: Hiroki Azuma, Kathleen Ditzig, May Adadol Ingawanij, Jang Un Kim & Je Yun Moon, Shabbir Hussain Mustafa, Lee Weng Choy, Yoko Nose, Kenneth Tay und Selene Yap.
Ho Tzu Nyen (*1976, in Singapur) lebt und arbeitet in Singapur. Er machte einen B.A. in Creative Arts am Victorian College of the Arts, University of Melbourne (2001), und einen M.A. in Southeast Asian Studies an der National University of Singapore (2007). Ho stellte im Singapur-Pavillon der Biennale von Venedig (2011) aus, hatte internationale Einzelausstellungen und war Teil der Gwangju Biennale (2021) und der 14. Sharjah Biennale (2019). Seine Filme wurden auf verschiedenen Festivals gezeigt. Er ist Ko-Kurator der 2019 Asian Art Biennale in Taiwan.
Die Ausstellung wird mit dem Singapore Art Museum (SAM) organisiert und in Zusammenarbeit mit dem Art Sonje Centre Seoul, dem Hessel Museum of Art-Bard College New York und dem MUDAM Luxemburg produziert.
Kuratorin: Dr. Corinne Diserens
Assistenzkuratorin: Leona Marie Ahrens
Termine
Do 20.11.2025, 19:00 | Ausstellungseröffnung
Fr 21.11.2025 - So 12.4.2026
Bewertungen & Berichte Ho Tzu Nyen: Time & the Tiger
Ausstellung
KUNST UM 1800
Eine Ausstellung über Ausstellungen
Die Schau KUNST UM 1800 stellt den legendären gleichnamigen Ausstellungszyklus der Hamburger Kunsthalle in den Mittelpunkt: Von 1974 bis 1981 widmete sich die Ausstellungsreihe in neun Teilen der Wirkmacht von Kunstwerken im Zeitalter der Revolutionen und prägte Debatten über die gesellschaftliche Relevanz von Kunst, die bis heute nachwirken. Die Ausstellungsreihe revidierte Narrative der europäischen Kunstgeschichte, indem sie Themen und Künstler ins Zentrum stellte, die mit den Konventionen ihrer Zeit brachen: Ossian, Caspar David Friedrich, Johann Heinrich Füssli, William Blake, Johan Tobias Sergel, William Turner, Philipp Otto Runge, John Flaxman und Francisco Goya. Die Ausstellung KUNST UM 1800 wird die historischen Displays, die unter der Regie des damaligen Direktors Werner Hofmann entstanden, aus einer gegenwärtigen Perspektive kommentieren und aktualisieren. Dazu werden über 50 Gemälde, Bücher und graphische Arbeiten der Sammlung der Kunsthalle aus der Zeit um 1800 im Zusammenspiel mit ausgewählten Leihgaben und Werken zeitgenössischer Künstler*innen gebracht.
In drei Abschnitten wird KUNST UM 1800 Themen wie Träume, politische Landschaften und revolutionäre Energien aus der Jetztzeit betrachten. Darüber hinaus werden Aspekte, die in den Shows der 1970er Jahre fehlten oder nur ansatzweise zum Vorschein kamen, jedoch für die Zeit um 1800 relevant sind, betont: Feminismus, jüdische Kultur und People of Colour.
Ausstellungsort ist – wie damals – der Kuppelsaal im Obergeschoss des 1919 ein-geweihten An- und Erweiterungsbaus. Er wurde in den 1970er Jahren als zentraler »Denk-Raum« sowie kuratorisches Experimentierfeld genutzt. Die Ausstellungsarchitektur gestaltet der Bildhauer Marten Schech (*1983) aus Berlin in Form einer skulpturalen Intervention.
Gastkurator*innen
Prof. Dr. Petra Lange-Berndt (Universität Hamburg) und Prof. Dr. Dietmar Rübel (Akademie der Bildenden Künste München)
(Bild: François GérardOssian am Ufer der Lora beschwört die Geister beim Klang der Harfe, um 1810)
Termine
Do 4.12.2025, 19:00 | Ausstellungseröffnung
Fr 5.12.2025 - So 29.3.2026
Erstmalig präsentiert die Hamburger Kunsthalle in einem repräsentativen Überblick das facettenreiche Schaffen des schwedischen Künstlers Anders Zorn (1860–1920), der in den Jahren um 1900 zu den berühmtesten Künstler*innen weltweit zählte: Er avancierte in Europa zu einem regelrechten Malerstar und in den Vereinigten Staaten ließen sich neben diversen Köpfen der amerikanischen High Society zwei Präsidenten von ihm porträtieren. Die Ausstellung umfasst rund 150 Arbeiten, darunter diverse Hauptwerke, aber auch eher selten gezeigte Gemälde und Aquarelle, seine eindrucksvollen Radierungen sowie verschiedene von ihm geschaffene Fotografien. Auf Einladung des Kunsthallen-Direktors Alfred Lichtwark hielt sich Zorn 1891 in Hamburg auf, um mehrere atmosphärische Ansichten des Hafens zu schaffen, die ebenso Teil der Schau sind.
In einfachen Verhältnissen in der mittelschwedischen Provinz Dalarna aufgewachsen, sorgte das Jahrhunderttalent bereits während der Studienjahre an der Stockholmer Kunstakademie für Aufsehen. Schon früh folgte Zorn seinem Drang in die Ferne: In den 1880er-Jahren bereiste er Frankreich, Spanien, Nordafrika und die Türkei. Und während seiner Londoner Jahre etablierte sich Zorn auf dem englischen Kunstmarkt (1882–1885), erlebte in Paris (1888–1896) den Durchbruch des Impressionismus aus erster Hand und eroberte ab 1893 die USA im Sturm. Garant für den immensen Erfolg war neben dem Gespür für zeitgemäße Themen Zorns einzigartige technische Befähigung. Seine Werke wirken ungemein leichtfüßig und atmen eine faszinierende Spontaneität – im Gegensatz zu dem teils aufwändigen, wohlkalkulierten Schaffensprozess. Zunächst fast ausschließlich als Aquarellist tätig, wurde die Ölmalerei ab 1887 zunehmend zu seinem maßgeblichen Betätigungsfeld.
Zorn war ein schillernder, höchst wandlungsfähiger Künstler, dessen Schaffen sich – gerade auch in thematischer Hinsicht – nur schwer auf einen Punkt bringen lässt. So finden sich neben impressionistischen Elementen zugleich Facetten, die auf grundverschiedene Kunsttendenzen der Zeit, etwa die Salonmalerei, verweisen. Auch kosmopolitische Perspektiven ziehen sich durch Zorns Schaffen, die aber immer wieder von Motiven seiner schwedischen Heimat Dalarna durchkreuzt werden, wo er sich 1896 niederließ. Diese werden im Spätwerk immer bedeutender, haben das wie selbstverständlich gelebte Mensch-Natur-Verhältnis zum Thema und bestimmten zunehmend sein künstlerisches Selbstverständnis wie auch seine Identität.
Kurator: Dr. Markus Bertsch
Assistenzkuratorin: Jana Kunst
Wissenschaftliche Volontärin: Michelle Adler
Die Künstlerin Hilka Nordhausen (1949 – 1993, Hamburg) studierte von 1970 bis 1975 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Franz Erhard Walther und Gerhard Rühm und arbeitete an der Schnittstelle von bildender Kunst, Schreiben, Kuratieren und Publizieren. 1976 gründete sie die BUCH HANDLUNG WELT und war bis zu ihrem Tod im Jahr 1993 eine zentrale Akteurin der Hamburger Kulturszene.
Aktuell arbeitet die Hamburger Kunsthalle mit dem Archiv Hilka Nordhausen und Bettina Sefkow – Gründerin des Archivs, in Hinblick auf eine bedeutende Schenkung der Familie der Künstlerin an die Hamburger Kunsthalle zusammen und bereitet eine Ausstellung im Harzen Kabinett vor, die am 1. Oktober 2025 eröffnen wird. Nordhausens prozessuale künstlerische Praxis, insbesondere die subtilen Verbindungen zwischen verschiedenen Medien, Konzepten und zeitlichen Ebenen, ist für das Verständnis ihres Œuvres von zentraler Bedeutung. Thematische Schwerpunkte sind frühe konzeptuelle Zeichnungen, deren Ausdehnung in den Raum und Interaktion mit der Umgebung; Gemälde; Collagen; performative Gesten; künstlerische Kollaborationen; Druckerzeugnisse und In-situ-Installationen. Nordhausens Ansatz entzieht sich immer wieder einfachen Klassifizierungen, und spiegelt vielmehr die historische Szene der 1970er bis frühen 1990er Jahre wider.
Nordhausen entwickelte BUCH HANDLUNG WELT als einen Buchladen sowie einen Ausstellungsort und Treffpunkt, an dem Hamburger und internationale Künstler*innen, Performer*innen und Autor*innen sich öffentlich künstlerisch austauschen konnten.
Kuratorinnen:
Dr. Corinne Diserens, Sammlungsleiterin Kunst der Gegenwart
Jana Pfort, Wissenschaftliche Volontärin
In Zusammenarbeit mit dem Archiv Hilka Nordhausen, Hamburg
»Isa Mona Lisa« ist der ironisch-verspielte Titel einer großen Ausstellung, die anhand besonderer Positionen internationaler, zeitgenössischer Künstler*innen lebendige Einblicke in die aktuelle Gegenwartskunst gibt. Der Titel ist einer gleichnamigen Fotografie von Wolfgang Tillmans (*1968) von seiner Künstlerkollegin Isa Genzken (*1948) entnommen, die beide auch in der Ausstellung mit Arbeiten vertreten sind. Die Besucher*innen erwarten speziell eingerichtete Künstler*innenräume von größtenteils erstmalig präsentierten Neuerwerbungen der Hamburger Kunsthalle, ikonische Werke der Sammlung sowie Arbeiten, die aufgrund jüngster Kooperation mit einer bedeutenden Hamburger Privatsammlung gezeigt werden können. Die ausgewählten Exponate – darunter Gemälde, Zeichnungen, Fotografien und Installationen – werden im gesamten Sockelgeschoss der Galerie der Gegenwart präsentiert.
Künstler*innen: Etel Adnan, Elisa Alberti, Helene Appel, Alexandra Bircken, Louise Bourgeois, Thorsten Brinkmann, Nina Canell, Edith Dekyndt, Simon Denny, Gerrit Frohne-Brinkmann, Noi Fuhrer, Asana Fujikawa, Isa Genzken, Donald Judd, Joachim Koester, Maria Lassnig, Jochen Lempert, Dan Lie, Melanie Manchot, Robert Morris, David Novros, Silke Otto-Knapp, Sigmar Polke, Neo Rauch, Gerhard Richter, Andreas Slominski, Hyun-Sook Song, Andrzej Steinbach, Paul Thek, Wolfgang Tillmans, Thu Vân Trần, Haegue Yang.
Aus konservatorischen Gründen können nicht alle Werke über die gesamte Laufzeit ausgestellt werden und werden zwischendurch ausgewechselt. Wir bitten um Verständnis.
Die im Sockelgeschoss fest installierten Werke sind von Bogomir Ecker, Jenny Holzer, Ilya Kabakov, Jannis Kounellis und Richard Serra.
Kuratorin: Dr. Brigitte Kölle, Sammlungsleiterin Gegenwartskunst
Dauer
Fr 18.10.2024 - So 18.10.2026
Ort
Hamburger Kunsthalle
Galerie der Gegenwart, Sockelgeschoss Glockengießerwall 5
D-20095 Hamburg
Mit rund 70 Exponaten – Gemälden, Plastiken – nimmt die Ausstellung den bedeutenden Bestand an Werken des Impressionismus in der Hamburger Kunsthalle in den Blick, um diesen in einem größeren globalen Zusammenhang zu zeigen. Vor dem Hintergrund wiedererstarkender Nationalismen stellt sich dabei auch die Frage, ob es heute noch sinnvoll ist, den Impressionismus in nationale Kategorien einzuteilen – und, falls ja, was daraus für unser Denken und Empfinden resultiert.
Die Stilrichtung des Impressionismus steht meist synonym für Frankreich: für Künstler wie Édouard Manet, Claude Monet oder Auguste Renoir, für liebliche, helle und farbenfrohe Werke, die oft Szenen im Freien zeigen, oder für eine serielle Auseinandersetzung mit Heuschobern, Kirchenfassaden und Seerosenteichen im Spiel unterschiedlicher Lichtstimmungen zu verschiedenen Tages- oder Jahreszeiten. Dass der Konnex aus ›Impressionismus und Frankreich‹ in dieser Exklusivität nicht greift, zeigt bereits ein flüchtiger Blick auf andere Länder, in denen sich der Impressionismus zwar in zeitlicher Verzögerung, aber durchaus eigenständig entfaltete. In Deutschland zählt u.a. das bekannte und schon zu Lebzeiten so benannte »Dreigestirn« aus Lovis Corinth, Max Liebermann und Max Slevogt zum Impressionismus. Schon zeitgenössische kunstwissenschaftliche Stimmen der Bewegung fassten sie zumindest als europäisches Phänomen auf.
Büßte der Impressionismus in seinem Geburtsland Frankreich spätestens mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs an Bedeutung ein, reichten in Deutschland, gerade auch im Rahmen von Akademien, impressionistische Strömungen bis weit in die 1920er-Jahre hinein. Gleichzeitig setzten sich mit Fritz Wichert (Kunsthalle Mannheim), Hugo von Tschudi (Nationalgalerie Berlin und Neue Pinakothek München), Gustav Pauli (Kunsthalle Bremen und Hamburger Kunsthalle) sowie Alfred Lichtwark (Hamburger Kunsthalle) führende Museumsdirektoren für diese Malerei ein, die dadurch Eingang in öffentliche Sammlungen fand.
Die Neupräsentation der Werke des Impressionismus beleuchtet sowohl die Unterschiede zwischen den deutschen und französischen Vertretern als auch deren Gemeinsamkeiten. Dabei gilt es auch zu fragen, mit welchen Themen sich die Maler rechts und links des Rheins beschäftigten, woher ihre wesentlichen Impulse stammten, welche Wechselwirkungen visuell und historisch nachvollziehbar sind. Als thematische Gruppen innerhalb der Schau dienen die Kapitel »Porträt«, »Landschaft«, »Inszenierte Figur«, »Stadt und Freizeit« sowie »Stillleben«.
Kurator*innen: Dr. Karin Schick und Dr. Markus Bertsch
Hans Makart und die Salonmalerei des 19. Jahrhunderts
Mit MAKING HISTORY wagt die Hamburger Kunsthalle einen fulminanten Sprung zurück in die Geschichte: das größte Gemälde des Museums – Der Einzug Karls V. in Antwerpen (1878) von Hans Makart (1840–1884) – bildet den Mittelpunkt einer Präsentation, bei der die Besucher*innen eine plastische Vorstellung der Diversität und Widersprüchlichkeit in der Kunstentwicklung des 19. Jahrhunderts erleben können.
Nach vier Jahren ist das 50m² große Skandalbild des österreichischen Malers, das seit seiner Erstpräsentation die Betrachter*innen in den Bann gezogen hat, erstmals wieder zu sehen. 1879 für die Hamburger Kunsthalle erworben zählt es immer noch zu den wichtigsten Identifikationsbildern des Museums und gilt als einer der Höhepunkte in der Malerei des Historismus. Gemeinsam mit diesem Werk werden 60 weitere Gemälde und Skulpturen des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der Kunsthalle in dem repräsentativen Makart-Saal gezeigt, darunter viele Gründungsbilder des 1869 eröffneten Hauses. Das Werk Cromwell vor dem Sarge Karls I. (nach 1831) von Paul Delaroche (1797–1856) wurde 1846 etwa mit der Auflage gestiftet, ein öffentliches Museum in Hamburg zu gründen. Und Friedrich Karl Hausmanns (1825–1886) Galilei vor dem Konzil (1861) wurde der Kunsthalle zur Grundsteinlegung 1863 geschenkt.
Der Makart-Saal, als Auftaktsaal des Rundgangs durch die Museumssammlung, soll in Zukunft alle Besucher*innen sensibilisieren, die ausgestellten Werke ebenso genussvoll wie kritisch zu lesen. Was früher für richtig befunden wurde, muss den heutigen Vorstellungen nicht mehr entsprechen, kann aber helfen die eigenen Sichtweisen zu hinterfragen.
Kurator: Dr. Markus Bertsch
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Amelie Baader (bis 2022)
Die Sammlung der Hamburger Kunsthalle umspannt annähernd Kunst aus acht Jahrhunderten und ist eine der wichtigsten öffentlichen Kunstsammlungen Deutschlands. Die Kunsthalle gehört zudem zu den wenigen Museen, die einen Rundgang durch die europäische Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die aktuelle Gegenwart ermöglichen.
Bereiche der Sammlung:
Alte Meister
19. Jahrhundert
Klassische Moderne
Kunst der Gegenwart
Kupferstichkabinett
Virtueller 360°-Rundgang durch die Hamburger Kunsthalle
Willkommen zum 360°-Rundgang durch die Hamburger Kunsthalle! Die Tour umfasst 12 Säle des Museums, darunter architektonisch besonders reizvolle Räume wie das historische Treppenhaus, den Studiensaal oder den Lichthof der Galerie der Gegenwart. Mehr als 150 Werke von Meister Bertram über Caspar David Friedrich bis zu Sigmar Polke können Sie sich ansehen. Kurztexte und Audiotracks zu ausgewählten Highlights ergänzen den Rundgang. Ermöglicht wurde dies durch die Partnerschaft mit der Stiftung Kulturglück.
Über die Legende unten können Sie sich ganz rechts einen Übersichtsplan aufrufen und wieder ausblenden, der Ihnen die verschiedenen Standpunkte im Haus zeigt. Ein Klick bringt Sie direkt dorthin. Mit dem Full-Screen-Button vergrößert sich die Ansicht auf den gesamten Bildschirm. Das Icon in der Mitte macht eine Bilderliste der Standpunkte in den Räumen sichtbar. Der Rundgang ermöglicht spektakuläre Rundumblicke, als stünde man direkt in den Ausstellungssälen. Die besondere Technik der hochauflösenden Aufnahmen ermöglichen einzigartige Blicke, etwa in die Kuppel oder die historischen Treppenhäuser, die analog so nicht erlebt werden können.
Zudem erlaubt die virtuelle Tour durch mehr als 120 Standpunkte, direkt vor einzelne Werke zu treten und diese en detail zu betrachten. Über die Standpunkte vor den Werken können Sie auch weitergehende Informationen aufrufen: Wenn Sie auf das Beschriftungsschild auf dem Foto gehen, öffnen sich die Werkangaben in einem extra Fenster. Mit einem i gekennzeichnet sind Kurztexte zu ausgewählten Kunstwerken. Darüber hinaus lassen sich direkt in der Tour zu einigen Werken auch Audiotracks aufrufen.
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Ausstellung virtuell
Online Sammlung
Die Sammlung online umfasst derzeit rund 300 Meisterwerke und alle aktuell ausgestellten Werke aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Fotografie und Graphik sowie mehr als 57.000 Zeichnungen und Druckgraphiken aus dem Kupferstichkabinett und der Bibliothek. Die Sammlung online wird kontinuierlich erweitert.
Der Museumsshop im Foyer der Hamburger Kunsthalle bietet ein umfangreiches Sortiment an Publikationen, Papeterie und Geschenkideen zu den Themen der Sammlung und der aktuellen Ausstellungen. Neben Bildbänden, Katalogen und theoretischen Schriften zur Kunst und zu ihrem Umfeld finden Sie eine große Auswahl an Plakaten, Postkarten und Künstlereditionen, außerdem ausgefallene Designartikel und Zeichenbedarf.
Der Museumsshop wird betrieben von Freunde der Kunsthalle e. V.
Der Besuch des Museumsshops ist ohne Eintrittskarte möglich.
Öffnungszeiten
Richten sich nach den Museumsöffnungszeiten
Besuchen Sie auch den Museums-Onlineshop
Museumsshop im Altbau
Di-So 10 -18 Uhr
Do 10-21 Uhr
Mo geschlossen
Museumsshop im Hubertus-Wald_Forum
Di-So 12 -18 Uhr
Do 12-21 Uhr
Mo geschlossen
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Hamburger Kunsthalle, Foto: Ralf Suerbaum
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Hamburger Kunsthalle
Die drei nahe der Alster gelegenen, markanten Gebäude der Hamburger Kunsthalle beherbergen eine der wichtigsten öffentlichen Kunstsammlungen Deutschlands.
Die Kunsthalle ist eines der wenigen Häuser, die einen Rundgang durch sieben Jahrhunderte Kunstgeschichte ermöglichen. Sie ist ein exzellenter Ort, um Zusammenhänge zu entdecken und neue, überraschende Einblicke zu gewinnen.
In wechselnden Präsentationen der renommierten Sammlungsbestände werden die Entwicklungen der Kunst vom Mittelalter bis heute gezeigt.
Mehr als 700 Werke sind ständig in der Schausammlung zu sehen. Schwerpunkte bilden die norddeutsche mittelalterliche Malerei mit den Altären von Meister Bertram und Meister Francke, die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, die deutsche Malerei des 19. Jahrhunderts mit den umfangreichen Werkgruppen von Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Adolph Menzel und Max Liebermann sowie die Klassische Moderne mit Werken von Max Beckmann, Wilhelm Lehmbruck, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch und Paul Klee. Im Bereich der zeitgenössischen Kunst geben unterschiedliche zeitgenössische Positionen der Hamburger Kunsthalle eine gewichtige Stimme im aktuellen Kunstgeschehen. Neben aktuellen Ausstellungen finden Sie Künstler der exzellenten Sammlung – u.a. Georg Baselitz, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Mona Hatoum, Shirin Neshat, Daniel Richter, Jenny Holzer – in wechselnden Präsentationen. Das Kupferstichkabinett der Kunsthalle gehört mit seinen mehr als 120.000 Zeichnungen und Druckgraphiken und wegen der hohen Qualität dieser Sammlung zu den bedeutendsten in Deutschland.
Neben der Sammlung erregt die Hamburger Kunsthalle international Aufmerksamkeit mit hochkarätigen Sonderausstellungen, die jährlich tausende Besucher in die Hansestadt locken.
Die Hamburger Kunsthalle arbeitet nach dem Leitbild, das sie sich selbst gegeben hat:
Sie ist ein forschendes Museum mit bewusster Besucherorientierung, das auf internationalem Niveau agiert. Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Donnerstag 10 bis 21 Uhr